Mittwoch, 21. März 2018

In 90 Tagen um die Welt / Tag 74

21. März, Dienstag
Perth, Freemantle, Westaustralien

Perth nur aus dem Busfenster gestreift. Eine sehr gepflegte Stadt am Swan River. Wir haben einen 12stündigen Ausflug gebucht. Eine Chance, etwas vom Hinterland zu sehen und ein Gefühl für die Landschaft Westaustraliens zu bekommen.

sorry für die schlechte Qualität der Fotos, sind aus dem Busfenster gemacht


Gleich vorweg: Der australische Busch hat eine enorme Weite. Wanderwege gibt es keine (ich hab gefragt). Erstens zu heiß, zweitens würde man tagelang durch dieselbe Landschaft gehen und irgendwann vielleicht ein Tiroler Bergtal mit Talschluss halluzinieren ;-)


Die Naturerlebnisse dieses Tages trotzdem sehr eindrucksvoll! Davon später. Erster Stopp ein Tierpark (ihr kennt inzwischen meine Einstellung dazu). Vielen Mitreisenden gefiel es im Streichelzoo sehr.

Wombat fürs Foto. Mit uns gibts keines (wollten uns nicht anstellen).

Die alte Koaladame Rose war mit kratzen und fressen beschäftigt :-) 



Gestresste Kängurus in einem kleinen Gehege, wo alle reinlatschen. Der Boden überall mit Kot übersät, das Fell der Tiere glanzlos. Man darf sie mit Pellets füttern, sollte nur die Jungen im Beutel nicht berühren (na toll)...

Dann 180km runterradeln, ist für australische Verhältnisse ein Klacks.

Nun aber zu ein paar Trollen, aus Fleisch und aus Stein :-)


Grandioses Naturschauspiel im Pinnacle Desert, Nambung-Nationalpark.(Link zur Entstehungsgeschichte dieses Naturwunders) Am späten Nachmittag perfekte Lichtverhältnisse.

 Gewitterwolken für die Dramatik :-)


Man darf hier überall durchgehen!!! In Südamerika hätte man auf einem schmalen Pfad bleiben müssen, von Rangern mit Trillerpfeifen argwöhnisch beobachtet. Der Nationalpark ist erst seit 2010 bequem über eine asphaltierte Straße zu erreichen, davor nur mit Allradfahrzeugen.
 


Auf dem Weg zurück, hier seht ihr die Gegend bereits baumlos. 

Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir die Wanderdünen von Lancelin.

Der Sand ist praktisch weiß und so fein wie Mehl.
Hier am Abend zu sein ist sicher eine gute Idee, am Tag kann es sehr heiß werden und der Sand richtig blenden!

 

Love my planet💚

Schuhe ausgezogen und hinuntergelaufen :-)

Mit diesen Bildern verlassen wir Australien. Ein Kontinent, der alles hat. Vor Allem aber Gegend, sehr viel Gegend. Die Menschen: Sehr sehr freundlich. Die Natur, Flora, Fauna: Oft fremdartig, oft faszinierend anders als alles was uns vertraut ist...


*****

Nochmal zu einem interessanten Baum: Die Schachtelhalmblättrige Kasuarine.
Die Kasuarine wird wegen ihrer Salzresistenz und ihrer Schnellwüchsigkeit in vielen tropischen und subtropischen Ländern als Zierbaum, zum Windschutz und zur Befestigung von Dünen angepflanzt und hat die Fähigkeit, auch auf sehr nährstoffarmem Sand zu wachsen.




Diesen Baum/Strauch konnte ich nicht bestimmen, ich sah ihn auf einem Parkplatz. Nadelförmige Blätter und becherförmige, cremeweiße Blütenkelche...


Hier sind die Zapfen einer Araukarie schön zu sehen! Diese Baumart hat mich fasziniert, seit ich sie das erste mal in Irland gesehen habe. Auf der Südhalbkugel konnten wir sie immer wieder sehen, unter anderem hier im Hafengelände von Freemantle, gepflanzt als Alleebaum.


Heute nach einem Jahr fällt mir ein, dass ich noch vor gar nicht allzulanger Zeit dachte, dass ich mir die lange Anreise nach Australien nie antun wollte und somit nicht damit gerechnet hatte, jemals hierher zu kommen. Von der Südsee oder Neuseeland ganz zu schweigen. Die Osterinsel befand sich gefühlsmäßg auf einem anderen Planeten. 
Nun waren wir überall da, es waren wunderbare Erfahrungen, selbst jetzt denke ich manchmal, kann es wirklich wahr geworden sein?! Die Anzahl der Fotos in meinem Archiv, die lebhaften Erinnerungen, auch noch ein Jahr später, die vielfältigen Emotionen, die ich auch heute noch abrufen kann sprechen eine deutliche Sprache. Ich kann nur sagen: Man weiß nie was kommt. Selbst das, was wir in unserer Vorstellung ausgeschlossen haben, kann eines Tages Realität sein. 
Es war der Impuls. Eine plötzliche Sehnsucht nach Weite, nach Neuem - mit eigenen Augen sehen wie die untere Hälfte der Welt aussieht - die auf die Liebe zur Erde traf und in mir "mach es, mach es" stupste. 
Man kauft ein neues Auto, ganz selbstverständlich. Diese Reise um die Welt für zwei kostete das gleiche. Unser Auto radelt indess noch immer brav Kilometer um Kilometer weiter, es schafft das länger als man denkt ;-)


In dieser Serie könnt ihr unsere Weltreise mit einem Kreuzfahrtschiff um die Südhalbkugel Tag für Tag nachverfolgen. Im ersten Teil jeweils die überarbeitete Fassung einer WhatsApp Gruppe, im zweiten Teil Ergänzungen und weitere Fotos. Ich freute mich immer über Feedback aus der Gruppe, es ergaben sich Impulse und weitere Informationen durch den Austausch, weswegen auch manches davon hier (anonym) mit aufgenommen wurde. Alle Fotos im ersten Teil sind daher Handyfotos.

Diese Serie ist nicht dazu angetan Reiseführer zu ersetzen. Viel eher persönliche Schlaglichter auf Orte, Menschen, Pflanzen und Tiere, die uns für sich eingenommen haben zu zeigen und ein klein wenig nachvollziehbar und lebendig werden zu lassen, was wir auf dieser Reise erlebt haben.

5 Kommentare:

  1. Liebe Elisabeth, ich denke immer wieder, dass ihr die richtigen Entscheidungen getroffen habt... Weltreise anstatt Auto - sowieso! Aber auch im Kleinen, bei euren Landgängen. Super, ihr habt den Nambung Nationalpark mit den Pinnacles gesehen und die Dünen von Lancelin und das "nur" bei einem Landausflug. Da habt ihr wirklich in kürzester Zeit einen schönen, kleinen Westaustralien-Einblick erhalten. Dasselbe mit den vielen anderen Destinationen: die einen werden euch ganz viele Reiseträume für die Zukunft geben und andere waren schön, einmal zu sehen und haben sich vielleicht damit erledigt.
    Liebe Grüsse und danke für Deinen netten Kommentar zu Moreton Island
    Miuh

    AntwortenLöschen
  2. Liebe Elisabeth,
    es ist furchtbar wie die Tiere gehalten werden in diesem Streichelzoo.. die Fotos aus dem Nambung-Nationalpark sind spannend an zusehen und die Stranddünnen im Sonnenuntergang haaa ist das ein Erlebnis...
    Nah da wart ihr abends müde was ihr so erlebt habt!
    Lieben Gruss Elke

    AntwortenLöschen
  3. Toll, dass ihr das gemacht habt und uns alle mitnehmt. Denn eins weiß ich sicher, für solche weiten Reisen bin ich zu ... ich weiß nicht, ängstlich? lahmarschig? Wegen dem neuen Auto musste ich lachen- mein teuerstes "neues" Auto kostete €1.800. Damit bestreite ich ein Jahr lang meine Urlaube - in good old Europa.

    AntwortenLöschen
  4. Viel Gegend, das ist wohl wahr —aber was für eine!!!
    Bin völlig fasziniert von der Pinnacle Wüste und den Drama-Wolken!

    AntwortenLöschen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...