Samstag, 31. März 2018

In 90 Tagen um die Welt / Tag 84

31. März, Freitag
Cochin, Indien





Heute Nachmittag Cochin verlassen. Chinesische Fischernetze und Regenbäume als letzter Blick. Die brütende Hitze ist an Deck mit dem Fahrtwind besser zu ertragen.



So sieht das Wasser im Hafenareal aus.

Morgen vormittag werden wir in Goa anlegen und mit unseren Schweizer Freunden unterwegs sein.


*****

Fotos, Texte und Tagebucheinträge sind für diesen Tag dürr. Einer der wenigen Tage auf dieser Reise übrigens.
Wir legen um 2 Uhr nachmittags ab. Da es bis zur Stadt 10km sind und wir keinen Ausflug gebucht haben, bleiben wir im Hafen, sehen uns nur im Basar um. Es hat 34° Lufttemperatur, bei hoher Luftfeuchtigkeit, da klebt in kürzester Zeit alles am Körper. Dazu kommt, dass die Luft schlecht riecht und eine Smogglocke über uns hängt. 
Wie angenehm, als wir wieder Fahrtwind um die Nase haben...


In dieser Serie könnt ihr unsere Weltreise mit einem Kreuzfahrtschiff um die Südhalbkugel Tag für Tag nachverfolgen. Im ersten Teil jeweils die überarbeitete Fassung einer WhatsApp Gruppe, im zweiten Teil Ergänzungen und weitere Fotos. Ich freute mich immer über Feedback aus der Gruppe, es ergaben sich Impulse und weitere Informationen durch den Austausch, weswegen auch manches davon hier (anonym) mit aufgenommen wurde. Alle Fotos im ersten Teil sind daher Handyfotos.

Diese Serie ist nicht dazu angetan Reiseführer zu ersetzen. Viel eher persönliche Schlaglichter auf Orte, Menschen, Pflanzen und Tiere, die uns für sich eingenommen haben zu zeigen und ein klein wenig nachvollziehbar und lebendig werden zu lassen, was wir auf dieser Reise erlebt haben.


Freitag, 30. März 2018

In 90 Tagen um die Welt / Tag 83

30. März, Donnerstag
Cochin, Indien

Wir sind in Cochin angekommen und somit in Indien!

Während ihr einen sehr warmen März hinter euch gebracht habt (ja, wir haben es erfahren), erleben wir hier temperaturmäßig das schwülheiße Ende unserer Reise. Jeder Wechsel von der Außenwelt in die gekühlten Busse, Innenräume und unser Schiff verlangt dem Körper einiges ab. Die Motivation, Bäume auszureissen sinkt minütlich ;-)



Cochin liegt in der Provinz Kerala, einem Gebiet, das für seine Ayurvedakuren in Europa bestens bekannt ist. Im Bild seht ihr einen Regenbaum, wie es ihn hier häufig gibt. Mit riesiger, schirmförmiger Krone, die Kirche dahinter wirkt fast klein dagegen.
Hier in Indien gilt noch viel mehr: Man kann sich die Realität als Europäer nicht vorstellen, da kann man noch so viele Filme gesehen haben. Eine zweistündige Busfahrt genügt und man weiß weit mehr, als einem lieb ist...

Hab leider kaum Fotos von der Fahrt, es ist praktisch kaum möglich aus dem Busfenster Fotos zu machen, die halbwegs gut sind. 

Auf der ganzen Strecke, über 80 km, reihen sich kleine Läden am Straßenrand aneinander. Dazwischen Müllberge, Müll in Säcken, uralte Plastikfetzen, ein Hotel, Müll, eine Kirche, Müllhaufen, ein Hindutempel, Dreck, ein Verschlag mit Kanarienvögeln in Käfigen, daneben Teppiche, wieder Müll undsoweiterundsofort. So geht das kilometerlang...


Die Häuser edel bis Wellblechbaracke, alles nebeneinander.



Wie bisher auch, beschränke ich mich aufs beschreiben, die Hintergründe für diese Zustände führen zu weit, als Europäer ist man erstmal geschockt.
Die Art sich auf der Straße fortzubewegen erinnerte mich an Ameisenstraßen, jeder findet in einem Affentempo seine Lücke, es geht erstaunlich gut, obwohl einem beim zuschauen fast schlecht wird.

Auf dem Foto seht ihr auch Inderinnen in ihrer normalen Kleidung, ich sah keine einzige Frau in westlichen Kleidern.


Die Frauen sehen unglaublich schön aus, fast unwirklich adrett zurechtgemacht, selbst in dreckiger Umgebung. Gerade Haltung, wunderschönes Haar dazu, es ist eine Freude sie anzusehen.

Unser Ausflug geht in ein Gebiet südlich von Cochin, das sie das "Venedig des Ostens" nennen, der vielen Kanäle wegen. Hier lebt man auf Hausbooten und kann auch welche für den Urlaub mieten. Hier ist es sauberer und es sieht relativ nach Reichtum aus.






Es ist super angenehm auf dem Boot zu sitzen und langsam durch die Kanäle zu gleiten, all die grüne Pracht an den Ufern zu betrachten, dahinter ausgedehnte  Reisfelder zu sehen. 


An den Ufern waschen Frauen Wäsche. 

In jedem Garten Kokospalmen, Bananenstauden, Mangobäume.




Mangobaum mit Blütenrispen und Früchten. Im tropischen Klima ist die Gefahr zu verhungern kleiner als in in kälteren Breiten. Dahinvegetieren geht trotzdem, besonders wenn man in die unterste Kaste geboren wurde.

Diese Hausboote wurden früher zum Transport von Reis verwendet und sind mit einem kunstvollen Geflecht von Pflanzenfasern, die ein bisschen Luftzug erlauben, verkleidet.

Auf der Rückfahrt geraten wir in eine Lichterprozession zu einem Hindutempel, wir stecken stundenlang im Stau, nichts geht mehr. Wir sehen Menschenmassen durch die Straßen strömen, verschiedene Hindugötter auf Tragen in die Höhe gehoben und hören das Trommeln der Gläubigen. Zum Glück ist erst morgen Mittag Abfahrt, so versäumen wir nur das Abendessen und haben dafür ein Erlebnis der besonderen Art, wenn auch nur indirekt durchs Busfenster.







*****

Noch ein paar Fotos von den Aussichten, die wir von Boot aus gehabt haben. Hier sahen wir einige sehr gepflegte schöne Anlagen.








 


Kirchen, Tempel, Buddhafiguren. Geschäfte, in denen man alles bekommen kann. Schulen, Krankenhäuser, Forschungstätten. All das haben wir gesehen. Die Infrastruktur ist phänomenal, das Gegenteil von dem, was wir zuhause kennen, wo es in vielen Dörfern nicht mal mehr einen Supermarkt oder eine Post gibt...

Eine Mitreisende meinte, man ist hier entweder fasziniert oder angeekelt, Indien scheide die Geister.
Für mich ist es kaum vorstellbar, wie man unter solchen Bedingungen leben kann. Ich mag mir nicht vorstellen, was da an Ungeziefern und Ratten unterwegs sind.

K: Guten Morgen. Das kann ich gut verstehen, ich könnte dort sowieso nicht leben, allein von der Tatsache ausgehend, wie sie Frauen behandeln.


In dieser Serie könnt ihr unsere Weltreise mit einem Kreuzfahrtschiff um die Südhalbkugel Tag für Tag nachverfolgen. Im ersten Teil jeweils die überarbeitete Fassung einer WhatsApp Gruppe, im zweiten Teil Ergänzungen und weitere Fotos. Ich freute mich immer über Feedback aus der Gruppe, es ergaben sich Impulse und weitere Informationen durch den Austausch, weswegen auch manches davon hier (anonym) mit aufgenommen wurde. Alle Fotos im ersten Teil sind daher Handyfotos.

Diese Serie ist nicht dazu angetan Reiseführer zu ersetzen. Viel eher persönliche Schlaglichter auf Orte, Menschen, Pflanzen und Tiere, die uns für sich eingenommen haben zu zeigen und ein klein wenig nachvollziehbar und lebendig werden zu lassen, was wir auf dieser Reise erlebt haben.

Donnerstag, 29. März 2018

In 90 Tagen um die Welt / Tag 82

29. März, Mittwoch
Colombo, Sri Lanka



Guten Morgen aus Colombo. Der indische Subkontinent empfängt uns mit Smogluft...
R: Na das ist ein Kontrastprogramm zu den anderen Naturparadiesplätzchen.



Nach 6 Uhr abends, wir sind wieder unterwegs, ihr bekommt gleich eine Bilderflut vom Tag! Als wir wieder an Bord gehen, sehen wir den Rettungsdienst an der Treppe.


Diesmal ist es ein Beinbruch, immer wieder mal sind es auch Gipse an einem Arm. Regelmäßig auch andere Verletzungen. Das Schaukeln des Schiffes, der Alkohol, mangelnde Kondition oder überhaupt schlechte körperliche Verfassung bleiben oftmals nicht ohne Folgen. In Sri Lanka kommt das Klima dazu. Um die 30° das ganze Jahr hindurch, dazu hohe Luftfeuchtigkeit, die körperliche Belastung ist nicht zu unterschätzen.

Wir machen eine 5-stündige Bustour durch Colombo mit Stopps bei Sehenswürdigkeiten, sind danach froh wieder zurück auf unserem Schiff zu sein. Was nicht heißen soll, dass es uns nicht gefallen hätte.


Auf dem Foto ein typisches Straßenschild mit tamilischer, singhalesischer und englischer Aufschrift.


Weiß sind hier laut unserem Guide nur Diplomaten, der Großteil der Leute die wir sehen sind sehr dunkelhäutig.

Der Verkehr in der Stadt: Chaotisch, aber sie wissen, was sie tun! Busse, Autos und massenweise Tuk Tuk´s mit einer Fahrweise die sogar dem W. die Vorstellung, hier mit Auto unterwegs zu sein unmöglich erscheinen lässt.





Sri Lanka hat die Größe Bayerns. Während allerdings Bayern mit einer auskommt, teilen sich hier 4 große Religionen die Gläubigen. Kirchen, Hindutempel, buddhistische Tempel, Stupas und Moscheen überall in der Stadt.


Im buddhistischen Tempel ist es sehr bunt und schön. Buddhas Leben abgebildet in Bildern und Statuen, einfach wunderschön zum anschauen.


Neben jedem buddhistischen Tempel steht ein Bodhibaum, weil Siddharta Gautama unter solch einem Baum die Erleuchtung erfuhr. Und siehe da, wir begegnen wieder dem Gummibaum, in diesem Fall Ficus religiosa!


Er hat schöne herzförmige Blätter.


Unter dem mächtigen Baum verschiedene Darstellungen Buddhas, hier werden frische Blumen hingelegt.


Eine Buddhastatue gegenüber vom Rathaus, vielleicht hilft das. In Einzelheiten der Politik wurden wir allerdings nicht eingeweiht...


Das Portal einer Moschee.


Neben der katholischen Kathedrale Devotionalienhändler.





Leider haben wir wenig zu Fuß erkundet, die meisten Eindrücke aus dem Busfenster bekommen. Unser Reiseleiter versicherte uns, dass es außerhalb der Stadt sehr schön sei. Landschaft und Strände, Ayurveda und gute Küche ein Grund seien wiederkommen zu müssen.
In den Straßen sahen wir hauptsächlich Männer. Frauen eher nur in Tuk Tuk´s und kaum zu Fuß, auch kaum Kinder...
Viele winkten uns zu, waren sehr freundlich.


Hier tragen die Frauen sehr farbintensive Kleider, Saris oder Tuniken, je nach religiöser Zugehörigkeit.


Die riesige Werbetafel mit hellhäutigen Modells, die in Shorts posieren wirkt hier völlig fehlplaziert.


Zum Schluss ein Blick vom Schiff auf das Hafengelände. Erstmals auf unserer Reise gab es extrem günstige Preise für Kleider, Tees, Holzschnitzereien und Souvenirs. Da gabs für viele kein halten...


*****

Hier noch ein paar Bilder von religiösen Stätten, allein dafür bräuchte man mehrere Tage...









Als Mitteleuropäer hat man hier erstmal einen gewaltigen Kulturschock. Halbwegs sauber und gepflegt sind nur die religiösen Stätten und Grünanlagen rund um öffentliche Gebäude, alles andere ist kaum zu beschreiben. In vielen Straßen ist es dreckig, laut, sehr laut, stinkig. Sollte die Wirksamkeit der Hilfe von oben an der Religiosität einer Bevölkerung gemessen werden können, müsste man an jedwedem Glauben zweifeln...



Das war mein Eindruck nach diesem ersten Tag auf dem indischen Subkontinent. Gemessen an dem, was wir dann in der Folge in Indien zu sehen bekommen würden, muss man allerdings die Verhältnisse in Colombo als tip top bezeichnen.









Zum Schluss noch Bilder von der Independence Memorial Hall in Colombo, eine Gedenkstätte für die Unabhängigkeit Sri Lankas vom British Empire.






In dieser Serie könnt ihr unsere Weltreise mit einem Kreuzfahrtschiff um die Südhalbkugel Tag für Tag nachverfolgen. Im ersten Teil jeweils die überarbeitete Fassung einer WhatsApp Gruppe, im zweiten Teil Ergänzungen und weitere Fotos. Ich freute mich immer über Feedback aus der Gruppe, es ergaben sich Impulse und weitere Informationen durch den Austausch, weswegen auch manches davon hier (anonym) mit aufgenommen wurde. Alle Fotos im ersten Teil sind daher Handyfotos.

Diese Serie ist nicht dazu angetan Reiseführer zu ersetzen. Viel eher persönliche Schlaglichter auf Orte, Menschen, Pflanzen und Tiere, die uns für sich eingenommen haben zu zeigen und ein klein wenig nachvollziehbar und lebendig werden zu lassen, was wir auf dieser Reise erlebt haben.   





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