Dienstag, 14. Juni 2016

Die schönsten...

...Bilder der letzten vier Wochen. In den Monaten Mai und Juni könnte ich den halben Tag in den Garten schauen. Einfach nur schauen, genießen, Düfte schnuppern und Entwicklungen antizipieren. Verheißung von Fülle und Schönheit verwirklicht sich manchmal innerhalb von nur wenigen Tagen. Und die Bilder ändern sich schnell. Farben harmonieren oder lassen unterschiedliche Schwerpunkte entstehen. Was sich an einem Tag zum sattsehen zeigte macht bald einem neuen Fokus Platz. Die Farben von gestern beginnen sich zu verändern oder bilden sich am Boden als flüchtiger Teppich ab, bevor der nächste Wind oder Regen die Erinnerung verblassen lässt.



Manche von euch kennen unseren Garten schon ein wenig und erkennen manche Sichten wieder. Doch gibt es jedes Jahr Überraschungen. Vorfreude auf den Blütenzauber eines bestimmten Lieblings erfüllt sich oft, aber genauso sicher muss ich mich beinahe jedes Jahr von einer liebgewonnenen Pflanze verabschieden, weil sie plötzlich nicht mehr mag, aus welchen Gründen auch immer. Seht nur auf die Ramblerrose rechts neben den Bienenkästen im Bildhintergrund. Vor vier Wochen sah sie noch halbwegs normal aus.
Umso größer die Freude, wenn vertraute Bilder wiederkehren und Pflanzen um die Wette wachsen und blühen, wie hier der Zierlauch unter dem immer größer werdenden und immer stärker schattenwerfenden Apfelbaum. 




Dem hängenden Maulbeerbaum schneide ich die Triebe mittlerweile jedes Frühjahr radikal zurück, so haben die Hostas und und Purpurglöckchen zu seinen Füßen genug Licht, um sich gut zu entwickeln. Inzwischen reichen die Wedel ja außerdem schon wieder fast bis zum Boden.




Nachdem vor zwei Jahren ein unkundiges Helferlein, auf dessen angebliche Sachkundigkeit ich blind vertraute, den Großteil der Katzenminze ausgerottet hatte und letztes Jahr große Lücken klafften, freute es mich doppelt, dass diese Staude nun wieder einen flächendeckenden Teppich unter den Rosen bildet.



Zwei Wochen später blühen die David Austin Rosen, dieses Jahr besonders schön! Graham Thomas, die dunkelgelbe und Lady Emma Hamilton, die tieforange niedrige englische Rose. Letztere mit einem unglaublich fruchtig süßen Duft. Im Bergland gingen oft schwere Gewitter mit Starkregen und Hagel herunter, wir hatten bisher Glück und wurden nur mit heftigen, meist kurzen Güssen versorgt, für die ich dankbar bin. Der Garten zeigt deutlich, dass das Nass von oben nicht gleichwertig zu ersetzen ist. Auch große Hitze wie in anderen Jahren auch schon im Mai und Juni fehlte bisher, die Rosenblüten behielten lange ihre Farbe, und strahlen frisch unter der Sonne wenn dann der Regen weitergezogen ist. Ein so abwechslungsreiches und angenehmes Frühlingswetter hatten wir schon viele Jahre nicht mehr.



Eine meiner Lieblingspfingstrosen, die Blüten sind so groß, dass meine Hand fast zweimal hineinpasst.

Mehr vom gleichen in Bildern. Sorry, es war einfach zu schön dieses Jahr! Die Graham Thomas schaffte ich im März nicht zur Gänze zurückzuschneiden. Der letzte Schnitt im Herbst diente nur dem Schutz gegen eine eventuelle Schneelast. Fünf große Stöcke nahmen das nicht übel und blühen nun schon seit mehreren Wochen üppig. 




Hier eine Blüte der Lady Emma Hamilton, Orange/gelb/rosa, ein Traum von einer Rose.




Im nächsten Bild wird das Sterben der Ramblerrose offenkundig. Ich wartete mehrere Wochen ab, sie verfiel immer mehr, sodass vorige Woche die Entscheidung leicht fiel. Von der Terasse geht der Blick schnurstracks zu diesem Gartenteil und ich wollte mir den sterbenden Riesen nicht länger anschauen. Wie es jetzt dort aussieht? Naja, die blaue "Türe" ist wieder "da", genauso wie Teile des Maschendrahtzauns, grrr (irgendwas ist ja immer).



Unsere zwei Bienenvölker sind fleißig, zu Pfingsten wurde das erste mal Honig geschleudert. Inzwischen dürfen sich zwei weitere Völker aus Ablegern entwickeln.


Der Wollziest beginnt aufzublühen, Leckerbissen für die Bienen vor ihrer Haustüre. Außerdem steuern die stets Fleißigen zurzeit die nahen Linden an der Ortstraße an. Bald blüht auch der Lavendel, das gibt ein Fest.




Die blaue Türe war von der Ramblerrose komplett verdeckt gewesen. Sie geht nirgendwo hin auf, ist am Zaun festgemacht und einfach nur so da. Vor vielen Jahren fand ich sie im Schuppen, besorgte Farbe und strich sie ohne irgendwelche Vorarbeiten an. Kaum etwas ist seither abgeblättert, ich mag den Blick zu ihr hinüber. Sie ankert und verspricht gleichzeitig Ausflüge in eine andere Welt. Man kann sie nicht öffnen und doch fliegen die Gedanken genau dort um die Ecke. Einmal blaue Tür und zurück. Ist ein Tag vergangen, eine Stunde, oder ein Monat? Fliegt die Zeit oder steht sie still? Ich fühle sie Kreise machen, große und kleine und manchmal drehe ich mich mit, einfach so, weil Freude zwischen den Farben tanzt und das Leben rundherum sich immer wieder verändern kann.



12 Kommentare:

  1. Danke für diesen wundervollen Post!
    herzliche Grüsse
    Elisabeth

    AntwortenLöschen
  2. Für mich ist das auch die allerschönste Gartenzeit, liebstige Elisabeth! Und ja, ich mochte und mag den heurigen Mai und Juni mit seinen erträglichen Temperaturen ebenfalls lieber als in den vergangenen Jahren, selbst wenn es heuer sehr oft feuchter ist. Ich bin ja eh nicht so der Sommertyp, heiß werden darf es anderswo und ab und zu ein Guss von oben tut den Pflanzen wirklich gut ;o)) Wobei mir der heftige Regen die Pfingstrosen komplett zermatscht hat und ich auch sonst heuer feststelle, dass die Pflanzen an einigen Stellen schon viel zu eng aneinander kleben. Schade, dass sich eure Ramblerrose verabschiedet hat. Das tut irgendwie weh, ist uns vor 2 Jahren auch so ergangen, als wir unseren schönen roten Ahorn ausgraben mussten. Es tröstet, dass dadurch wieder Platz für Neues wird. Oder sogar Platz für Altes, denn deine blaue Tür, die siehst du erst jetzt wieder so richtig gut!

    Toll, dass eure Bienchen sich so wohl fühlen!!! Bei uns ist derzeit auch wieder großes Getümmel, vor allem in den Bodendeckerglockenblumen!

    Herzliche rostrosige Grüße, Traude

    AntwortenLöschen
  3. Schöne Idee - eine blaue Tür, an der sich Phantasien festmachen können. Und was für ein Garten - sogar mit Bienen! Ich kann dich gut verstehen, sogar meine kleine Terrasse verführt mich ständig zu neuen Fotos.

    AntwortenLöschen
  4. Hach, was hast Du nur für einen schönen Garten! Mit dem Wetter habt Ihr rund um Wien wohl mehr Glück. Hier im Westen regnet es einfach viel zu viel. Der Garten ist heute mal wieder fast abgesoffen. Die Wiesen sind übersättigt.

    lg kathrin

    AntwortenLöschen
  5. Liebe Elisabeth,
    was für wunderbare Einblicke ... ja, der Juni ist einer der schönsten Gartenmonate! Herrlich hast Du ihn in Bildern und Worten festgehalten!
    Danke dafür!
    Ich wünsche Dir einen wundervollen und glücklichen Tag!
    ♥ Allerliebste Grüße , Claudia ♥

    AntwortenLöschen
  6. So habe ich deinen Garten noch nie gesehen, Elisabeth. Bienen? Hab ich es vergessen oder nie gesehen? Herrlich, euer Garten ist groß, viel größer als unserer. Und du pflanzt richtig - mehr von einer Sorte, die Graham Thomas sehen unglaublich schön aus.

    Sigrun

    AntwortenLöschen
  7. Das ist ja eine wahre Blütenorgie bei Dir - Wahnsinn! Deine Rosen duften bis zu mir :) Und Deine blaue Tür finde ich, wie Ilse, auch wunderschön!

    AntwortenLöschen
  8. Danke, für diese herrlichen Gartenbilder, du hast ja einen großen Garten und
    auch noch Bienenstöcke, wunderschön,
    hab noch viel Freude
    Hermine

    AntwortenLöschen
  9. Liebe Elisabeth,
    einen herrlichen Garten hast du. Die Rosen sind fantastisch und auch die Allium sind eindrucksvoll. Schade, dass es die Ramblerrose nicht geschafft hat. Ich finde diese Rosen schwierig. Entweder mickern sie oder sie wachsen grenzenlos. Ob sie sich erschöpft hat, denn sie war ja ziemlich groß vorher. Schön, dass du eigene Bienen hast.
    Danke für die Gartentour und liebe Grüße,
    Johanna

    AntwortenLöschen
  10. Liebe Elisabeth,
    ein wunderschöner Garten hast du und das so intensiv erleben ist grossartig für dich!Danke fürs mit nehmen und es hat auch mir Freude gemacht!
    Noch eine wunderschöne Zeit wünsche ich dir in einen Garten!
    Lieben Gruss Elke

    AntwortenLöschen
  11. Liebe Elisabeth,

    bei deiner Erwähnung „Naturgarten“ ist mir siedendheiß ein- und aufgefallen, dass sich dein aktuelles Posting auch toll zur Verlinkung bei ANL eignet! Magst du? Vielleicht kannst du in diesem Fall (als Erklärung ;o)) ja nachträglich noch hinschreiben, dass du deinen Naturgarten bei ANL verlinkst…

    Ganz liebe Rostrosengrüße

    Traude

    AntwortenLöschen
  12. Oh, die blaue Tür, das ist mal eine tolle Idee. Eine Startbahn für die Fantasie. Dein Garten strahlt für mich gleichzeitig Ruhe und Lebendigkeit aus, da fühlen sich Biene und Mensch gleichermaßen wohl. Liebe Grüße Petra

    AntwortenLöschen

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...