Montag, 29. Februar 2016

Rot, Pink, Orange und viel Grün

Selbst wenn man nie auf die Idee kommen sollte einen Botanischen Garten zu besuchen, würde man es in Funchal nicht bereuen. Sollte es der einzige sein, den man je betrat, dieser lohnte sich auf jeden Fall! Eines der Wahrzeichen Madeiras: Die Paradiesvogelblume (Strelitzia reginae) ist im Februar schon aufgeblüht. Ich mag sie hierzulande in der Vase gar nicht, sie wirkt mir zu steif oder fast unecht. So zwischen den hohen fleischigen Blättern thronend wirkt sie wunderbar frisch und erinnert tatsächlich an einen Vogelkopf.



Eindrucksvoll die Lage: Funchal breitet sich über mehrere Hügel, die vom Meer relativ steil rund um eine Bucht ansteigen, aus. Der Botanische Garten scheint fast oben drüber zu schweben, von vielen Stellen ergibt sich ein weiter Blick über das Meer, den Hafen, die ganze Stadt.



Über mehrere Terrassen und Hänge lassen sich die sehr verschieden anmutenden Bereiche im Jardim Botanico erkunden. Ein Arboretum, ein Palmengarten, ein eindrucksvoller Kakteengarten, ein Bereich mit Nutzpflanzen, Bäumen, Stauden und Kräutern und einiges mehr erschließt sich nach und nach beim durchgehen. Hunderte tropische und subtropische Pflanzen. Man ist so eingetaucht in die Üppigkeit, dass es jedesmal aufs Neue erstaunt, welche andersartigen Bereiche sich plötzlich auftun.
Auf dem Bild unten eine Kamelie in Vollblüte, im Übergang vom Arboretum in den nächsten Gartenteil. 



Wie gefällt euch das? Die Freude des Gärtners für diese Arbeit springt über, die Symbolik lässt nichts offen.


Gleich daneben eine Pergola mit Bougainvilleen, die es an anderen Stellen in vielen Farbvarianten zu sehen gibt. Die Untersicht ist ja nicht schön, aber mit dem riesigen Kugeln von Geweihfarn dann doch eine Augenweide.





Auf dem nächsten Bild entsteht ein ganz guter Eindruck von der Üppigkeit, aber auch der Ordnung. Sicher eine herausfordernde Aufgabe. Sogar die zwei riesigen Blütenstände der Agaven wirken wie hineingeplant. Allein hier könnte man schon einige Zeit verbringen, um alles was da so nebeneinander wächst zu erkunden.


Hier ein Bild aus dem Kakteengarten, wo man sich vorsichtig zwischen 2 bis fast 4 m hohen Riesen hindurchtastet. Für sich schon ein Erlebnis!


Der Bereich mit den Palmen wirkt jung, ein Hain mit verschieden hohen Exemplaren. Macht Lust, die Arten zu vergleichen.


Dieser Teil des Gartens findet sich auf den meisten Abbildungen und Werbebroschüren, ist aber wenig repräsentativ für den Garten als Ganzes. Mir gefiel dort die Aussicht besser als das Krautige am Boden, die Farbe der roten Blätter schlägt sich mit dem Pink der Bougainvilleen an der hohen Steinmauer dahinter. Die Muster variieren jährlich, sind aber immer geometrisch und ja, es ist eine "Marke" mit hohem Wiedererkennungswert.


Die rosa Dombeyas waren schon verblüht, aber wir hatten Glück, die roten standen noch in Vollblüte. Der Ziersalbei zu seinen Füßen kratzt farblich haarscharf vorbei. Bei Tönen würds in den Ohren wehtun. Aber so kleinlich soll man nicht sein, oder? Das Rot zu sehen tat gut, sehr gut sogar!



Ein wunderschönes Detail zu den Füßen: Viele der Wege sind akkurat mit, mal kleineren oder größeren Flusskieseln in Mustern ausgelegt.


Immer wieder steht man fasziniert da. Das sind doch (bei uns) Zimmerpflanzen! Hier begrünen sie die unterste Etage, soll ja auch dort nicht kahl aussehen. 


Für die Rhododendren müsste man ja nicht extra nach Madeira. Schön sind sie allemal und tragen genauso wie viele andere Blüten zu Farbenfreude in den Wintermonaten bei. Tja, Winter ist das ja hier zwar auch noch, aber Madeira wirbt mit Recht mit seinem "ewigem Frühling", jedenfalls auf der Südseite der Insel ist das augenscheinlich.



Ein paar Eindrücke nur, gerade soviel, dass wir Gartenliebhaberinnen Speichelfluss bekommen, oder? Langsam geht es auch bei uns los, mit den Farben, den Düften und dem sprießen der Triebe. Es geht mit Riesenschritten dem Frühling entgegen. Einfach wundervoll!

Mittwoch, 24. Februar 2016

Dann doch Limoncello!

Meine Kamera hat ihren Geist aufgegeben, die Reparatur lohnt nicht, einfach zu viele Bilder haben sie während fast fünf Jahren Dauergebrauch verlassen, das wars. Aber sie war gnädig mit mir und hat noch die Kreuzfahrt volle Länge durchgestanden. Seit Sonntag Abend bin ich also wieder da und schön langsam auch mit allen Fasern, das merke ich beim arbeiten. Es macht wieder Freude in meine Praxis zu gehen, Sonne getankt auf Vorrat. Winter ade, inzwischen auch hier.



Von einem meiner Lieblingsziele gleich mal ein paar Fotos zum träumen und Seele baumeln. Madeira, auch im Winter grün und voller Blüten. Könnte mensch sich über die Augen ernähren, hier müsste niemand hungern. Dem Gemüt genügen ein paar Stunden und schon ist der winterliche Hunger nach Licht und Farben gedämpft! Die Wirkung hält, besonders auch, weil der Frühling in unseren Breiten dieses Jahr schon mächtig vorwärts drängt...



Faszinierend auch die Erfahrung in einem schwimmenden Kasten mit annähernd der gleichen Bewohnerzahl wie das Dorf in dem ich lebe. Hier kann man studieren, wie das Gesetz der Resonanz wirkt. Raucher sind mit Rauchern zusammen. Im Casino sitzen jeden Abend die gleichen Amerikaner (kein Vorurteil, es war so) auf den gleichen Plätzen beim Black Jack. Wer Pasta und Pommes mag versammelt sich im großen Speisesaal und die Feinspitze dinieren in den Abendrestaurants, auch zu Mittag. Franzosen findet man selten unter den Pizzavernichtern. Und so unglaublich das klingen mag, wer alleine sein möchte findet genügend schöne ruhige Plätze, auch in den öffentlichen Bereichen. Besonders interessant die Tischgesellschaft. Menschen, die man anders nie kennengelernt hätte, weil sie in anderen Kreisen verkehren. Für etwas mehr als eine Stunde am Tag erfährt man Geschichten, staunt, hat Spaß oder wird nachdenklich und geht wieder auseinander. Oder trifft sich in einer Bar, weil man noch ein wenig zusammensein mag. Ein Wirt, ein Koch, ein Pflasterer, eine Krankenschwester, ein Disponent, eine Geschäftsfrau, ein Geschäftsmann. Und plötzlich ist da echtes Leben, nicht nur oberflächliches Geplänkel am Tisch.


     Blüten gehören zum Mexikanischen Korallenbaum (Erythrina americana), darüber eine Palme

Mein Tischnachbar beobachtete wie ein Sarg aus dem Schiff gebracht und in einem Leichenwagen verstaut wurde. Bei jeder Kreuzfahrt würde jemand sterben, sagt er. Seine Gedanken gehen in die Tiefe, er denkt an die Jahre, die vor ihm liegen. Hier in diesen paar Tagen, in denen er zum Luft schöpfen kommt, weil plötzlich Zeit zum nachdenken ist. Der Urlaub dieses Jahres bald vorbei und dann wieder durch den Alltag hecheln, mit einigen Angestellten kann man nicht mal eben so weg. Kein schlechtes Ende, fand er, die Kreuzfahrt als letzte Reise. Wieder zuhause schrieb er, dass er nun landkrank sei. Kann ich definitiv nachvollziehen...



In Genua konnten wir die Arbeiten bei der Verschrottung der Costa Concordia beobachten, die spektakulärste Havarie nach der Titanic. Eines Abends kommt das Tischgespräch auf die Umstände des Unglücks. Er würde seine eigene Haut zu retten versuchen, mit allen Mitteln, er hätte sich auch schon überlegt wie er das anstellen würde. Frauen und Kinder wären ihm egal und er könne den Kapitän des Unglücksschiffes gut verstehen meint unser Pflasterer, ein starker Kerl. Schweigen am Tisch, was soll man dazu noch sagen. Seine Frau, die Krankenschwester, sitzt daneben und macht ein Gesicht, als hätte sie schon vor geraumer Zeit innerlich gekündigt. Schick ihn in die Wüste denke ich, ihr Blick hängt irgendwo in der Ferne.



Was die einen mögen stört die anderen und umgekehrt. Es ist wie eine Dorfgemeinschaft durch eine große Linse hindurch betrachtet. Die Italiener und Spanier verbreiten Stimmung. Mamma mia! und Madonna! Geschrei, alles wird kommentiert und die Kinder liebevoll zurückgepfiffen. Oma und Opa oder Onkel und Tanten immer im Schlepptau. Japaner sind besonders eifrig beim quizzen und natürlich auch die Deutschen. Kommt man zur Jausenzeit ins Buffetrestaurant hört man die verschiedenen österreichischen Dialekte bei Kuchen und Kaffee. In der Tanzbar versammeln sich bei bestimmten Liedern wie auf Kommando Italienerinnen jeden Alters zum Linedance, zu fortgeschrittener Stunde, versteht sich. Die können das alle. Es macht Spaß ihnen zuzusehen. Und die Taxitänzer sind begehrt...


 Die großen orangeroten Blüten gehören zum Afrikanischen Tulpenbaum (Spathodea campanulata)

Es klingt ein wenig nach Stereotypen, aber es ist schon was dran. Ich mag es diese Unterschiede an Temperamenten und Gewohnheiten zu beobachten. Inspirierend und schön zu sehen, wie unterschiedlich Menschen und Gruppen sich auszudrücken vermögen. Und doch sind wir nicht so verschieden voneinander, wie es den Anschein haben mag. Wir alle haben unsere Träume und Wünsche, gehen unserer Arbeit nach und suchen die Entspannung. Brauchen Gesellschaft und vertraute Menschen um uns. Wollen angenommen und geliebt werden. Wollen Sinn finden, uns selbst in der Welt erfahren, in ihr einen Platz haben.


     schön verlegtes Marmor- oder Basaltpflaster. Ausbersserungsarbeiten sind reine Handarbeit

Möglichkeiten sich abzulenken gibt es genug. Animateure tun ihr Bestes. Andere zu beobachten scheint eines der Hauptbeschäftigungen von vielen zu sein. Macht zweifellos Spaß, auch mir. Dann aber wieder auf dem Balkon, in ein Buch kippen, ab und zu aufschauen, das Meer sehen und die Zeit vergessen. Durch Raum und Zeit gondeln. Für eine Woche nach Madeira wäre auch eine Option gewesen. So auf dem Meer unterwegs zu sein, immer wieder anzukommen und bald wieder aufzubrechen hat aber was Magisches. Reisen als Selbstzweck. In aller Stille oder im größten Trubel die Erkenntnis, dass zuhause immer dort ist wo ich bin. Es ist in mir. So nehme ich es auch bei anderen wahr, jeder macht seine ganz eigene Reise und ist doch an demselben Ort. 
Man trifft sich des Abends und hört staunend die Geschichten. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Ein kleines Universum, unser Schiff, in dem die Sterne kreisen...



Den kritischen und aufmerksamen Reisenden brennen Fragen auf der Zunge. Man beobachtet und spricht mit den Menschen, denen wir unsere schöne Zeit hier verdanken. Wir sprechen mit Kellnern und Zimmermädchen und Putzpersonal. Wir sprechen auch immer wieder mit Reisenden, die anspruchsvoll und überkritisch klagen, vermeintlich nicht das bekommen zu haben, was sie verdient hätten. Es ist wie sonst überall auch, nur hier wie unter einem Vergrößerungsglas. Wir stoßen an die Kernfragen des Lebens. Warum gibt es so große Unterschiede in den Aufgaben und Lebensweisen auf unserer Erde?! Die Antworten werden nicht auf dem Silbertablett serviert, wir müssen sie suchen, sie sind nicht schwarz/weiß und nicht einfach oder gar nicht zu finden. 
Ein Kellner erzählt uns wie schön Bali, seine Heimat sei, wir sollten mal dahin. Auf die Frage, warum er dann hier im Mittelmeer herumschippert, lacht er: Money! Wir geben gerne Trinkgeld, wir sehen ja, wie hart diese jungen Menschen aus fernen Ländern arbeiten, um sich ein besseres Leben oder eine Karriere aufzubauen. Manche haben Heimweh, man sieht es deutlich, andere wieder lachen unbekümmert. "Mein Knie tat mir weh, heute geht es schon wieder", er lacht und freut sich, dass wir seine Abwesenheit bemerkt haben.


                                               alle Fotos: Funchal/Madeira

Wir laufen aus, nach dem Abendessen spielt in einer der Bars ein italienisches Duo alle meine Lieblingslieder, ohne dass ich etwas dafür tun muss. Ich freue mich, die so sympathische Sängerin freut sich, dass wir uns freuen. Freude: DER Kitt zwischen Menschen. Ich sehe sie noch vor mir, ihr hübsches Gesicht mit den ungezähmten roten Locken. Kein Foto von ihr und doch ist sie mir geblieben. 
Mein Tischnachbar lotst mich zum Roulettetisch, ich hätte ihm Glück gebracht und soll noch mal mit. Leider bin ich keine Spielernatur, aber dem Limoncello kann ich nicht widerstehen. Das Kilo mehr auf der Waage (und meinen Rippen) geht sicher auf Kosten dieser zitronigen Leckerei. 

     

Sonntag, 21. Februar 2016

Lieblingsbilder 2015 / Dezember

Reich beschenkt und sehr sehr dankbar für mein gutes Leben und die lieben Menschen die mich begleiten, ziehe ich im Dezember an meinem runden Geburtstag Resümee. Auch der Ausblick ins kommende Jahr ist vielversprechend, gemeinsame Zeit wurde verschenkt, es stehen Ausflüge und Unternehmungen in Planung, darunter auch eine Ballonfahrt! Ich bin jetzt schon aufgeregt :-) Erfreuliches Beiwerk: Es wird neues Futter für die Speicherkarten meiner Kamera geben, ich kann es kaum erwarten...



In dieser Serie geht es um Fotos aus dem Vorjahr. Und zwar aus meinem normalen Leben. Nicht von Reisen oder besonderen Erlebnissen, sondern von Motiven, die en passant auf mich zukommen. Typisches und Schönes im täglichen Leben.

Freitag, 19. Februar 2016

Lieblingsbilder 2015 / November

Im letzten November gab es viele viele helle Tage, das hat sich ganz ganz tief in meinem Gedächtnis eingegraben. In unserer Gegend überwiegt zu dieser Zeit sonst eher hochnebelartiges Wetter. Wie schön es ist, wenn auch im Spätherbst die Sonne scheint, in den schon deutlich kurzen Tagen. Jetzt werden mir die Spaziergänge im nahen Schlosspark Laxenburg wieder zunehmend wichtiger und machen richtig Freude, denn fast nie sonst gibt es so schöne Spiegelungen im Wasser als in diesem Monat. Der Sonne sei Dank.



In dieser Serie geht es um Fotos aus dem Vorjahr. Und zwar aus meinem normalen Leben. Nicht von Reisen oder besonderen Erlebnissen, sondern von Motiven, die en passant auf mich zukommen. Typisches und Schönes im täglichen Leben.

Dienstag, 16. Februar 2016

Lieblingsbilder 2015 / Oktober

Immer öfter kam letztes Jahr die Kamera in die Handtasche sobald ich das Haus verlassen würde. Ein bisschen mit verschiedenen Einstellungen experimentieren macht immer wieder Spaß. Im Oktober ist ja wieder wärmer anziehen und cocooning angesagt. Noch tröstete das leuchtende Gelb der Blätter über das Sterben hinweg, es wirkt oft so fröhlich und die Augen sattmachend. In diesem Monat wünschte ich mir jedes Jahr noch einmal, wenn auch nur kurz wieder ein Kind zu sein und mich von jedem Tag neu überraschen zu lassen, noch nicht wissend dass diese Pracht bald ein Ende haben würde.



In dieser Serie geht es um Fotos aus dem Vorjahr. Und zwar aus meinem normalen Leben. Nicht von Reisen oder besonderen Erlebnissen, sondern von Motiven, die en passant auf mich zukommen. Typisches und Schönes im täglichen Leben.

Sonntag, 14. Februar 2016

Lieblingsbilder 2015 / September

Dem Umbau unseres Ess- und Wohnzimmers hatte ich mit unguten Gefühlen entgegengesehen. Das Chaos war dann auch für Monate perfekt, was im Endeffekt nicht so schlimm war, mein Lieblingsplatz in der Küche war mir geblieben. Nachdem das Bücherregal umgebaut war, sortierte ich die Bücher nach Kategorien auf dem Teppich, das Zimmer war ja noch ausgeräumt und daher genug Platz am Boden. Von Büchern kann ich mich ganz schwer trennen und so sammelte sich im Lauf der Zeit einiges an. So sehr ich diese Arbeit gefürchtet hatte, so gut ging es dann doch voran. All die schönen Bücher in kurzer Zeit in der Hand zu haben und neu zu sortieren hatte wider Erwarten Spaß gemacht. Katalogisierende und ordnende Arbeiten schiebe ich sonst gerne auf, sie langweilen oder nerven mich eher. Es fühlte sich schließlich gut an, als all die Bücher wieder im Regal standen...



In dieser Serie geht es um Fotos aus dem Vorjahr. Und zwar aus meinem normalen Leben. Nicht von Reisen oder besonderen Erlebnissen, sondern von Motiven, die en passant auf mich zukommen. Typisches und Schönes im täglichen Leben.

Donnerstag, 11. Februar 2016

Einmal musste es so kommen

Meine geliebte Kaschmirweste, die ich seit etwa fünf Jahren den ganzen Winter trage, konnte meinem Ellbogen auf einer Seite nicht mehr standhalten, das Loch war gleich mächtig. Ehrlich gesagt wunderte ich mich schon einige Zeit, dass es noch nicht passiert war, das Gestrick ist nicht sehr dick, dabei angenehm wärmend, macht keine Knötchen und war immer ein praktisches Kleidungsstück. Wenn man dergleichen zum Zeitpunkt des Kaufes wüsste, wäre das investieren in zwei Stücke durchaus eine Option. Da bin ich ein Gewohnheitstier, wenn ich etwas gerne trage, dann durchaus bis es mir vom Körper fällt, aber kaputt weiter tragen geht dann doch nicht. 



Dunkelgraues Gestrick im Winter macht das nicht die Stimmung gleich von früh weg trüb? Ich fand nicht, es passt einfach zu allem dazu und mit bunten Schals und Tüchern muss ich nicht jeden Tag überlegen...
Wegwerfen ist in diesem Fall noch lange keine Option! Wollreste besitze ich in Massen und allen Stärken, hier kam Sockenwolle zum Einsatz und in nullkommanix waren mit festen Maschen zwei Patches gehäkelt. Der Garnrest begrenzte die Größe, mehr war nicht da, aber das passte eh gerade.



So elegant wie früher ist meine Weste nicht mehr, muss sie auch nicht, ich trage sie zuhause und hoffe noch lange auf ihre guten Dienste und darauf, dass sie mir noch lange die Treue hält.

 

Habt ihr auch Lieblingsstücke, die ihr nicht missen wollt? Was macht ihr, wenn sich das gute Stück zerlegt? Weinen, wegwerfen, reparieren? An manchen Sachen hänge ich sehr, selbst schon für gartentauglich deklarierte Schuhe haben den Weg zurück ins gesellschaftliche Leben gefunden. Zum einkaufen geht es noch entschied ich, als sie geputzt da standen. manches ist auf eine Art fast schon angewachsen, oder?! Emotional auf jeden Fall...


  

Dienstag, 9. Februar 2016

Lieblingsbilder 2015 / August

Zurück im Garten. An solchen Bildern kann ich mich einfach nicht sattsehen, besonders nicht im Februar. Ehrlich, jetzt haben wir von grau/braun/weiß/schwarz bereits wieder genug gesehen, oder? 
Mit dem Saft dieser Paradeiser veredele ich während des Winters viele Gerichte, besonders beliebt bei der ganzen Familie sind italienische Minestrones. Ich mag in Wintersuppen allerlei Linsen, Bohnen, Reis, Buchweizen, getrocknete Pilze, Kartoffeln und natürlich vielerlei Gemüse. Lieblingswürze mal Lorbeerblätter oder Majoran und keinerlei Fertigwürzen, dafür etwas Tomatensoße. In Italien bekommt man ja je nach Region Abwandlungen solcher Suppen, die durchaus dick daherkommen, also mit viel Zutat und vergleichsweise wenig Saft. Meine Mutter kochte täglich Suppe, damit bin ich aufgewachsen und glücklicherweise verbindet sich im Magen die Suppenwohltat mit Geborgenheitsgefühlen. Winter ist eindeutig Suppenzeit!



In dieser Serie geht es um Fotos aus dem Vorjahr. Und zwar aus meinem normalen Leben. Nicht von Reisen oder besonderen Erlebnissen, sondern von Motiven, die en passant auf mich zukommen. Typisches und Schönes im täglichen Leben.

Samstag, 6. Februar 2016

Zeit für bisschen Farbe

Februar ist Tulpenzeit. Die Saison für meine Lieblingsblumen verfliegt meist viel zu schnell, obwohl fast immer mindestens ein Strauß auf dem Tisch steht bis sich dann endlich die ersten Blüten auch draußen öffnen.



Sie bringen mir jedes Jahr so viel Freude und keine Farbe ist mir lieber als die andere. Hier nun ein paar leuchtend Rote und Pinkfarbene zum sattsehen. Farbe tut so gut in diesen Tagen. 
Schon seit Ende Januar künden die Vögel vom Frühling, unabhängig von den herrschenden Temperaturen klingt es draußen nach März. Ungläubig hören wir den Gesang und sagen jedesmal: das müssen wir uns merken und beobachten was geschieht. Doch sind wir so weit vom Naturgeschehen abgekoppelt, dass wir versucht sind der grauen Theorie mehr Glauben schenken zu wollen, als dem was wir sehen und hören. Es kommt ja noch der ganze Februar, traditionell ein richtiger Wintermonat hier. Die Tiere wissen es im voraus, jetzt bleibt nur die Frage ob wir die Zeichen richtig deuten...  



Es gibt auch seelisch Farbenblinde,
denen just für Hoffnungsgrün und Freudenrot
das Auge fehlt.
Franz Edler von Pernwald Schönthan



Es sieht der Mensch die Welt fast immer durch die Brille des Gefühls,
und je nach der Farbe des Glases erscheint sie ihm finster oder purpurhell.

Hans Christian Andersen



Wenn Blumen, gleichgültig welcher Farben und Formen
zusammenstehen, kann nie ein Bild der Disharmonie entstehen.

Vincent van Gogh




Alle früheren Beiträge mit Tulpen hier zum nachlesen.


   

Mittwoch, 3. Februar 2016

Wir zählen auf die Zaubernuss

Die Farben draußen - noch verhalten, passt ja zur Jahreszeit. Irgendwie schön, dass die ersten Blüten sich mit zarten Farben melden, oder?! Diese Blüten entdeckte ich schon im Januar. In Wien zwischen hohen Mauern in einem Kübel versuchte ein Schneeball Frühlinggefühle hervorzurufen als es noch so richtig kalt war. 
Bei uns im Garten beginnt die Zaubernuss zaghaft noch den Blütenreigen, sie wächst neben den Bienenkästen. Die Bienen sind schon überaus aktiv, die unpassende Wärme lockt sie heraus, Futter weit und breit noch keines vorhanden. Sie bräuchten große Mengen von Blüten, das bisschen Schneerosen und Hamamelis wäre nur zum Appetit holen. Da und dort bekommen die Kätzchen der Haselnuss schon blühwillige Größe und die winzigkleinen pinkfarbenen weiblichen Blüten sind auch schon da. Phänologisch stehen die Zeichen auf Vorfrühling, mal sehen, ob er sich etablieren will oder doch noch dem Winter Platz macht?





Montag, 1. Februar 2016

Lieblingsbilder 2015 / Juli

Alles im Übermaß kann zu Verdruss führen. Beim Durchsehen meiner Fotos im Juli des letzten Jahres bleibe ich an diesem einen wegen seiner Dunkelheit hängen. Weil alles sonst aus dieser Zeit lichtdurchflutet und dieses eben nicht. Sommer letztes Jahr war heiß heiß heiß, sonnig und trocken. Bei einem unserer nächtlichen Wienbesuche ließ ich das Seitenfenster runter und drückte auf den Auslöser. Des Nachts unterwegs zu sein war für sich schon eine Wohltat. Und obwohl es sich auf den ersten Blick vielleicht nicht erschließen mag, hat sich selbst in dieses Bild die Julihitze hinein reklamiert. Die roten Buchstaben klangen verlockend (ich liebe Scharfes), bei 30° auch noch um Mitternacht lag ein kaltes Bier dann doch näher...


                      typischer Wiener Würstlstand am Schwarzenbergplatz im Juli 2015

In dieser Serie geht es um Fotos aus dem Vorjahr. Und zwar aus meinem normalen Leben. Nicht von Reisen oder besonderen Erlebnissen, sondern von Motiven, die en passant auf mich zukommen. Typisches und Schönes im täglichen Leben.


    
  
Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...