Sonntag, 24. Februar 2013

Botanik oder was?

Gehört ihr auch zu den Leuten, die in einer Stadt gerne den Botanischen Garten ansteuern, vielleicht sogar bevor die erste Kirche besichtigt wurde? Mit Palermo sind manch unschöne Assoziationen verbunden, einen so aufgeräumten Park habe ich selten wo gesehen. Diese Bilder zeigen es, auch Botanikmuffel könnten hier vor Ehrfurcht die Nase himmelwärts recken oder sich in eine Filmszene versetzt fühlen.


         Australischer Ficus macrophylla columnaris im Botanischen Garten in Palermo, Italien

Nun, der Winter dauert schon lang, hier in Wien liegt wieder Schnee in Massen und der Anblick von lebendigem Grün beschränkt sich großteils auf unsere Zimmerpflanzen. Den Gummibaum beispielsweise. Dass dieser sich mit dem Höhenwachstum mächtig ins Zeug legen kann, beweist er auch gerne in den vier Wänden. Hier auf den Fotos seht ihr, wie er im Freien aussehen kann. Für mich waren das die ersten Exemplare von solcher Größe in freier Wildbahn. Auf Zakynthos sah ich sie als Straßenbäume eher klein und zurechtgestutzt.



Diese "Urwaldriesen" stehen im Botanischen Garten in Palermo, Sizilien. Der Park schließt an das Institut für Botanik an und gehört für mich zu den beeindruckendsten botanischen Gärten, die ich je besucht habe. Solltet ihr mal nach Sizilien kommen, unbedingt Zeit für hier einplanen!
Es gab keinen Hinweis auf das Alter dieser Gummibäume mit den auffallenden Brettwurzeln, aber die knapp 250 Jahre des Parks könnten auch für ihre bisherige Lebensdauer passen.



Gummibäume wachsen hier also nicht im Topf, dafür in den Himmel. Töpfe stehen trotzdem zu Tausenden herum, akribisch nummeriert, beschriftet und zum Teil alt, schöne Terracottagefäße, wie wir sie vom Edelgärtner kennen. Von den vielen Fotos, die ich hier gemacht habe, hier eines mit Frühlingsgruß: Hyazinthus orientalis.







Im Winter hängen hier die reifen Zitrusfrüchte schwer an den Zweigen. Viele verschiedene Sorten. Diese hier, Citrus aurantium leuchtet besonders tief orange und hat das Rennen auf diese Seite gewonnen. Wir brauchen wieder ein wenig Farbe für unser Gemüt! Es taut ja immerhin, bald wird auch der jüngst gefallene Schnee der Märzluft weichen. Ein paar Tage noch...




   

Dienstag, 19. Februar 2013

Aufgeweckt / 2

*Erwecke die Winterfee in dir*

So, nun ist er da, der Titel für den monatlichen Post meines persönlichen Jahreskalenders mit Selbstgesprächscharakter und Erlaubnis zum Schlüssellochgucken.
Januarbild gibt es dann zweitausendundvierzehn, war einfach zu spät dran. 

Aufgeweckt. Ihr kennt vielleicht Buchtitel wie: "Erwecke die ... in dir". Jedes Monat also ein Bild mit mir, das (schonungslosem) Assoziieren ausgeliefert ist. Hier schon mal gleich zu Beginn ein Aufruf zum Winter-lieben. Manchen von euch ist es sicher aufgefallen, ich mag sie ja nicht besonders, die kalte Jahreszeit. Dieses Bild macht mir allerdings Freude und weckt schöne Erinnerungen, aber halt: Nicht Erinnerungen hätscheln, wir leben jeden Tag und täglich auf den Frühling zu warten fühlt sich öde an! Ich versuche also jedem Wintertag outdoor etwas Positives abzugewinnen, es gelingt immer wieder mal, mit frisch gefallenem Schnee ganz leicht!


Dieses Foto ist vom vorigen Jahr im Februar, wieder zurück am Weissensee dem Rahmen, 2013 kommt Bewegung in die Sache.

Es schneite viel diesen Winter, der letzte Schnee ist erst vor Kurzem weggetaut. In Österreich ist der Februar noch so richtig dem Winter zuzurechnen. Was jetzt draußen blüht ist meist weiß, Schneeglöckchen und Schneerosen (unter der Schneedecke)...


Im Rahmen bleiben, aus dem Rahmen fallen, einen Rahmen vorgeben, den üblichen Rahmen sprengen, den Rahmen enger fassen.

Redewendungen, die mit sozialer Anpassung verbunden sind. Öfter mal ein wenig aus dem (gewohnten) Rahmen zu fallen finde ich befreiend, es tut einfach gut. Spielen, Spaß haben, kreativ sein. Wer sagt, dass Erwachsene nicht auch spontan und mit immer wieder neuem Blick auf die Welt im Alltag unterwegs sein können. Schwieriger wird es, wenn ehrlich und authentisch zu sein etwas Mut erfordert, weil eingefahrene Wege auch ihre Bequemlichkeiten haben. 
Sich selbst treu zu bleiben und auch mal was zu wagen. Ausprobieren, was schon lange anklopft und sich Gehör verschaffen will.

Ich bin überzeugt davon, dass am Lebensende bereut wird, was man nicht getan, nicht gewagt hat, obwohl *das Herz darauf gepocht hatte*. Manche Menschen werden mit dem Alter spontan, lebenslustig, ein wenig frech und direkt. Ist euch das auch schon aufgefallen? Sie *scheißen sich nix*, wie wir hier in Ostösterreich sagen.

Den Autopilot abschalten, das Leben zum Lebendig-sein nützen. Neugierig sein auf jeden neuen Tag.


Donnerstag, 14. Februar 2013

Weiße Weite

Noch mal schnell so richtig schöne Winterbilder, bevor das Frühjahr kommt, ich habe das Gefühl, es könnte bald schon sein! Wenn ich allerdings aus dem Fenster hinter meinem Bildschirm schaue, sehe ich es unverdrossen schneien. Nur die Aussicht ist nicht so schön wie hier auf den Fotos. Fenster und Türen eines noch nicht vollendeten Neubaus starren schwarz und leer herüber, im Garten liegt wieder Schnee. Milliarden von Schnee-Kristallen haben die Luft sauber geputzt und sich leise niedergelassen.


                   zugefrorener und verschneiter Weissensee, Blick Richtung Osten zum Ronacherfels

Ich mag diese Weite auf dem zugefrorenen See, nur langsam verändert sich die Umgebung beim gehen, dafür kommen Ideen in Fluss, konstruktiv zu denken fällt leicht. Gut nachvollziehbar, dass manche Menschen beim denken und lernen gerne auf und ab gehen. 


                                            hier der Blick Richtung Westen

Ein "weißer" Post ist noch in Planung. In einem Schneejahr wie diesem kommt man auch beim bloggen nicht daran vorbei!


Sonntag, 10. Februar 2013

Mit Narren auf glattem Eis

Winter in Österreich ist verbunden mit Schnee, viel Schnee dieses Jahr. 
In Wien mögen wir das jetzt nicht mehr so gerne sehen, in Kärnten am Weissensee - ja bitte! Perfekte Kulisse für bunte Kostüme dieses Wochenende, Kärnten ist bekanntlich die Faschingshochburg Österreichs. In diesem Fall könnten die fröhlichen Eisläufer auch Holländer sein. Sie lieben den Weissensee, wir auch und ein paar Tage auf dem Eis müssen jedes Jahr sein!



In Kärnten heißt es "Lei, Lei" dieser Tage, dieses holländische Pärchen übt vielleicht noch...



Hier eine Premiere für mich: Eislaufen mit eingeschalteter Kamera, nicht ganz ungefährlich, wenn man gleichzeitig aufs Eis und aufs Display schaut ( auf dem nebenbei wegen der Sonne kaum etwas zu erkennen ist, ein Blindfilm quasi) Ein 1-Minuten-Video für euch. Mein erstes hier im Blog.

Ihr bekommt einen kleinen Eindruck vom eislaufen auf Natureis, dabei heißt es schon ein wenig aufpassen, auf diesem Teil der Bahn wurden vor einer Woche Eisschnelllaufbewerbe mit hunderten (holländischen) Teilnehmern abgewickelt, natürlich gibt es Sprünge im Eis. Trotzdem macht das fahren hier sehr viel Spaß. Die Bahnen werden laufend abgeschliffen und gekehrt. Mit ein wenig Konzentration kann man viele Kilometer laufen und den Kopf und die Lungen freibekommen.




Die Nächte sind hier jetzt richtig kalt, da geht es dem Eis gut und uns auch. Denn wenn wir genug Sonne und Luft getankt haben, findet ihr uns hier, im Enzian. So heimelig und gemütlich, wunderbar umsorgt, einen Steinwurf vom See entfernt. So kann Winter auch sein, hier ist er auch mein Freund.





Donnerstag, 7. Februar 2013

Wider den freien Fall


Winter ist auch Zeit, sich aus der Flut zu nehmen. Unsere Sinne bekommen nicht so viele unterschiedliche Reize. Farben und Formen erscheinen klar, das Auge bekommt Gelegenheit Nuancen wahrzunehmen. Viel in beige, grau, braun, weiß, schwarz und alles dazwischen. Eine gute Zeit, Balance zu suchen und zu finden.



 
Eine gute Zeit, sich zu sammeln, zu fokussieren, auszurichten. 

Man könnte auch Puzzles legen, Fünftausender. Dafür braucht man Wochen. Nebenbei geht der Winter langsam in Rente. Leider nichts für mich, zu viel Verschiedenes ruft mich.




So wie dieser Platz hier. Da hat einer angefangen und Steine ins Rollen gebracht. Zuerst allerdings übereinander gesetzt. Andere kamen und taten das gleiche. Und tun es noch.



Ich habe hunderte Fotos an diesem Ort gemacht, die Auswahl für diesen Post geschah spontan. Erst später sah ich, wie unterschiedlich die Zugänge sein können.




Manche Türme würden Jahre bestehen, andere leben vom Augenblick, gleich könnten sie fallen. Manche wirken trotz ihrer Masse so leicht, fast zart und schwebend. Gediegen oder ätherisch, abgesichert oder bereit für den freien Fall. Welcher Turm wäre deiner?




Ich konnte mich schwer entscheiden. Fotografieren oder selbst aufbauen. Hin- und hergerissen. Ein bisschen hab ich auch gebaut, da nicht ranzugehen geht gar nicht! Zerstören auch nicht, ergänzen, ja. Und neu aufbauen. Der Kopf wird leer, die Wangen rot und die Zeit muss an den Rand des Spielfeldes weichen. 

Buddha Beach nennen die Leute diesen Platz am Oak Creek in Sedona, Arizona. Der Name verwirrte mich zunächst, ich hatte mir etwas anderes vorgestellt. 

Meditation kann vieles sein. 
Manchmal auch eben Steine übereinander zu setzen.











               

Montag, 4. Februar 2013

Plädoyer für das Weibliche / 5

*Wecke die Schönheit in dir*

Es gibt wahrscheinlich wenige Worte, die uns Frauen mehr unterschwelligen Stress bereiten können, als dieses. Mal Hand aufs Herz: Würdest du dich als schön bezeichnen? Wenn es gut geht, dann vielleicht in manchen Aspekten, in der Regel kommt sofort nach dem Ja ein Aber: Meine .... sind zu dünn, zu dick, zu faltig. Zu alles, was es nur an Adjektiven geben kann. Männer, besonders diejenigen, die uns lieben, sind da viel weniger kritisch. 

Ein Thema, das hinlänglich bekannt ist, aber tun wir etwas dagegen? Wir wissen, dass wir uns an Fotogeshoptem messen und können uns trotzdem nur schwer entziehen.



Sich hässlich zu fühlen wertet ab und so werten wir uns, wenn auch nur in einigen Aspekten ständig ab. Ich frage euch: Gibt es etwas Dümmeres? Ich frage mich: Warum führen wir das immer noch fort?

Wenn ich an meine Großmutter denke, die in ihrem neunzigsten Lebensjahr gestorben ist, erinnere ich mich an ihr wunderbares Lachen, mit dem sie so jung erschien. An ihre Art da zu sein, ihre Liebe, die sie ohne viel Worte fühlbar machte. Sie wirkte lebendig und neugierig, sie war für mich trotz ihres fortgeschrittenen Alters schön.

Mit dieser Folge von Plädoyer für das Weibliche starte ich einen Aufruf an uns alle, meine lieben Geschlechtsgenossinnen. Nützen wir unseren Blick in den Spiegel, um festzustellen, wie schön wir sind! Nicht exklusive, sondern inklusive! Lasst uns unsere selbstkritische innere Stimme, die immer etwas zu meckern hat, immer wieder zum schweigen bringen! Ich verspreche euch, wenn wir das regelmäßig machen, werden wir häufiger Komplimente bekommen. Nicht, weil das so wichtig wäre, aber wir strahlen unser Selbstbild aus und bekommen entsprechende Rückmeldungen. Nicht zu reden davon, wie es sich für uns selbst anfühlt. Wir wissen das alle und trotzdem sabotieren wir uns fleißig Tag für Tag bei jedem Blick in den Spiegel...


Auf diesem Bild seht ihr mich dankbar und fröhlich, ich war in Irland in einem Garten unterwegs und hatte wunderbares Wetter...

Mein persönlicher Kalender für dieses Jahr ist aus Bildern zusammengestellt, auf denen ich selbst zu sehen bin. Es brauchte einige Überwindung dazu, schließlich freute ich mich über eine Auswahl an Fotos, mit deren Hilfe ich nicht zuletzt an diesem Thema arbeiten kann! Hier seht ihr das Foto vom Mai. Ganz schön mutig, sich neben eine Statue einer Schönheit hinzustellen, nicht wahr? Ich schreibe das natürlich mit einem kleinen Augenzwinkern, aber ihr merkt sicher die Absicht. Sich einen Monat lang mit dem eigenen Bild auseinanderzusetzen mit der Absicht, immer öfter ja sagen zu können ist eine gute Schule! 

Keine Kleinigkeit. Je mehr wir mit uns selbst in Frieden sind und dazu gehört  auch die Zu - frieden - heit mit dem eigenen Aussehen, um so mehr Schönheit bringen wir in die Welt. 

Schönheit - ein großes Thema für uns Frauen. Wie heißt es so schön: Schönheit liegt im Auge des Betrachters. So ist es!

Kommentare gerne auch von Männern ;-)
       
Hier der Link zu allen Posts der Serie.

    

Freitag, 1. Februar 2013

Gelb unter Regenbögen

Langsam geht es an die Vorbereitungen. Aus meinem Archiv, in dem Bilder aus Irland einen beachtlichen Teil einnehmen, haben es einige wieder hierher geschafft. Zur gleichen Zeit, in der 2012 diese Fotos entstanden sind werde ich auch dieses Jahr wieder auf der Insel sein. 
Grün ist in der ersten Aprilwoche sowieso schon angesagt. Dazu kommt leuchtendes Gelb, der Ginster blüht! Wusstet ihr, dass er einen kokosähnlichen Duft verströmt? Allerdings geizt er damit, man muss recht nahe an die Blüten gehen, um es zu erschnuppern. Dieser Duft passt so gar nicht zur stacheligen Erscheinung des Strauches, der zur Plage werden kann. Für unsere über den Winter farbentwöhnten Augen ist jeder einzelne blühende Strauch eine Freude für sich. Sein Anblick allein macht schon fröhlich.


                  alle Fotos April 2012, im Südwesten Irlands während der Wanderwoche aufgenommen

Auf diesen Bildern seht ihr typische Momente während unserer Wanderungen letztes Jahr. Mal ein Regenbogen, ein Schauer. Dann wieder Sonne, die auch schon im Frühjahr sehr stark sein kann.





Der Stechginster (Ulex europaeus) (engl.: Gorse) fasziniert im April mit der Leuchtkraft seiner Blütenfarbe. Die Zartheit und der angenehme Duft der goldgelben Schmetterlingsblüten stehen in scharfem Kontrast zu den extrem dornenbewehrten Trieben, selbst die Blätter sind nadelig geformt und laufen spitz stechend aus. Die Pflanze ist giftig und wird von den Schafen nur im ersten zarten und noch weichen Austrieb gefressen.



           im Gegensatz zum Ginster sind die Puschel der blühenden Kätzchen der Weide weich

Ich mag die weiten Blicke über Klippen und das Meer besonders, wie hier an einer Stelle, wo die Natur durch ein Lachsfarmprojekt bedroht ist. 



Plötzlich tauchen einige Ponys wie aus dem Nichts hinter einer Kuppe auf und beäugen uns neugierig. Schafe? Klar, keine Frage! Es ist verrückt, aber ich komme jedesmal mit ähnlichen Bildern nach Hause zurück. Fotos, auf denen die wolligen Vierbeiner eine Hauptrolle spielen, kann ich gar nicht mehr zählen und immer noch müssen sie als Motiv herhalten.





Viele von euch wissen inzwischen, dass ich in den letzten Jahren regelmäßig Irland besuchte und auch sehr gerne mit Wanderlust in Westcork unterwegs bin. In der besagten ersten Aprilwoche gibt es noch freie Plätze und ja, ich werde mit einer lieben Freundin aus Wien wieder mit dabei sein! Sollte sich jemand von euch dazu entschließen teilzunehmen, lasst es mich wissen! Bin auch gerne bei der Reiseplanung von Österreich aus behilflich. Es ist noch Zeit, um sich anzuschließen. Für mich wird diese Woche wieder eine Zeit zum auftanken, eine Woche frische Meeresluft atmen (die gibt es unabhängig vom Wetter) und mit lieben Leuten entspannt durch irische Landschaft wandern, sehr oft mit Blick aufs Meer. Wie ich mich nach diesem grauen Winter darauf freue!

Hier nochmal der Link zu den Irlandnews, wo ihr alle Infos zu wandern in Irland findet.



 
Hier auf kleine freude sind in den letzten Jahren mehrere Posts dazu  erschienen. Hier zum Nachlesen und -schauen!




     

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