Sonntag, 29. Januar 2012

Weg und zurück

Aus dem Gewohnten hinaus.

Ob gedanklich, oder mit dem Körper.
Mit dem Körper vertraute Verhältnisse verlassen.  Ablegen in eine unbekannte Welt, uns selbst in neuen Verhältnissen erfahren. Manchmal stressig, manchmal beglückend, manchmal überraschend vertraut?!
Weg zu kommen von vertrauten Ufern hält die Seele elastisch, der Geist ist beschäftigt, ohne dass er Kreuzworträtsel braucht, der Körper muss sich auch umstellen, vielleicht am meisten. Meiner braucht immer etwas Zeit dafür.
Wir nehmen uns selbst plötzlich anders wahr, es gibt so viele Möglichkeiten. Wir haben sie gar nie gesehen, plötzlich tun sie sich wie von selbst auf.



Diese Stelle in der Derrynane Bay in Südwestirland mag ich besonders, der Blick legt ab, verlässt das
vertraute Ufer, findet ein wenig Halt in den kleinen Inseln, der Horizont erscheint in Etappen entfernt und macht neugierig auf das Dahinter.

Neues oder Vertrautes, beides wichtig und das Wieviel eine Art Gratwanderung.
Aber hat nicht das *ein bisschen vom täglich gleichem Trott abweichen* gerade seinen Reiz und birgt Möglichkeiten, die wir im Nachhinein als bereichernd empfinden?

Ich bin gerade mal wieder ein wenig *weg* (nein, nicht in Irland), aber ich komme wieder, der weiche Kokon des vertrauten Alltäglichen ruft mich immer wieder zurück. Ankerplätze gibt es viele. Es ist schön anzukommen, wo auch immer. Zuhause bin ich in mir selbst.

Donnerstag, 19. Januar 2012

Bilder auf Papier / 1

Januar

Seit einigen Jahren begleitet mich immer wieder aufs Neue ein Kalender mit irischen Motiven durch mein Arbeitsjahr zuhause in meinem Büro. Jeweils 13 Bilder, die ich vom vorjährigen Besuch auf meiner Lieblingsinsel mitgebracht habe, erinnern mich an schöne Stunden. Sie verbinden mich mit der Natur und ich spüre fast die Frische der Luft und den Wind. Wie gut, dass wir mit Fantasie begabt sind! Gar nicht so weit hergeholt ist die Wirkung positiver innerer Bilder auf unseren Organismus, wie viele Studien belegen (wie auch die der Negativen, leider). Bilder auf Papier helfen den inneren Bildern auf die Sprünge.



Dieses Foto entstand am Lough Inchiquin auf Beara. Ganz in der Nähe stürzt ein Wasserfall über einen mächtigen grauen Felsen, dessen Wasser sich in der Folge in einem kleinen, über viele kleine Stufen verlaufenden Bachbett seinen Weg  durch die Wiesen sucht. Ein wunderschön idyllischer Ort und ein Ort, an dem ich, wie so oft in der Vorsaison in Irland, keine Menschenseele getroffen habe. Ein paar Euro Eintritt für einen Plan, die Möglichkeit, nach der Wanderung über den Wasserfall einen Tee zu trinken und ein paar nette Worte zu wechseln geben ein gutes Gefühl: So ganz allein bin ich dann doch nicht. Jemand ist da und passt auf, ob ich eh wiederkomme.



Schon die Anfahrt ist ein Erlebnis für sich. Im Bild unten könnt ihr die Fahrbahn im Rückspiegel sehen. Eine Kurve nach der anderen, Ausblick fast Null, zum Glück fährt hier jeder sehr langsam, oder sagen wir: Fast jeder. Kleinlaster können schon mal vorbeibrausen und deren Fahrer sind nicht zimperlich, was den Druck aufs Gaspedal betrifft. Einheimische Pkw-Fahrer genauso, je älter die Karre, umso flotter unterwegs, es könnte ja bei langsamer Fahrt das Ding unter einem zusammenbrechen.



Genießt das Januarbild noch ein wenig, bald klopft der Februar an, *Kinder, wie die Zeit vergeht!*. 

Und schon haben wir fast ein Zwölftel dieses Jahres 2012 hinter uns, vor dem  manche Leute Angst zu haben beginnen. 
Uns wird trotzdem nicht angst und bang, auch wenn unser Nestroy schon 1833 im Lumpazivagabundus gestanzelt hat: "Die Welt steht auf kein`Fall mehr lang".

Montag, 16. Januar 2012

Plädoyer für das Weibliche / 1

Mona Lisa

Kennt ihr das auch? Mir geht es öfter so: Eine Idee ist da und kann nicht warten, also wird erst mal drauflos gemacht und dann versucht, etwas Ganzes entstehen zu lassen. Konkret hatte ich den Wunsch, Frauen und allgemein das Frau-sein ins Bild zu bringen und mit Fotos kleine Anstöße zum Weiterdenken zu geben. Im berühmten ersten Schritt nach dem Zweiten forstete ich mein Fotoarchiv vom letzten Jahr im Schnelllauf durch. Ich drücke ja oft und gerne auf den Auslöser meiner Kameras, was immer mich inspiriert, wird festgehalten, wenn möglich.


                         Beide Bilder: Cremona Palace Hotel 

Würde ich genug interessante Bilder finden, die Frauen auf die eine oder andere Weise in den Mittelpunkt stellen, um eine kleine Serie zu gestalten? 

Um es gleich vorwegzunehmen: Ja, ich wurde richtig fündig! Offensichtlich laufen genug interessante Frauen jeden Alters in der echten Welt herum. Sie sind lebendig und deswegen schon wunderschön! 
Warum wir Frauen uns noch immer Kunstfiguren von den Medien vorsetzen lassen, kann ich nicht verstehen. Inwieweit Frauen von den unechten Bildern real beeinflusst werden und sich offensichtlich auch beeinflussen lassen ist Gegenstand von vielen Untersuchungen, nicht zuletzt aus Gründen des Profits. 


Hier auf kleine freude könnt ihr euch auf Fotos von tollen Frauen freuen und vielleicht auch euch selbst ein wenig in ihnen erkennen. Ein Spiegel für die Schönheit des Frau-seins! Die Frauen auf den Bildern dieser Serie sind echt, stehen mitten im Leben und freuen sich mit mir, ein Plädoyer für die Vielfalt echten weiblichen Seins zu gestalten.

Das Bild der Mona Lisa habe ich in einer Hotellobby in Oberitalien gesehen, Es hat mich fasziniert, weil es in mir viele Fragen aufgeworfen hat, die ich hier noch nicht formulieren möchte. 



Dieses Bild, gegenüber aufgehängt, wollte ich hier zuerst gar nicht zeigen, zu vordergründig und plakativ schien es auf den ersten Blick - aber eben nur auf den ersten!

Ich lade euch ein, ein wenig mit den Bildern zu spielen und zu sehen, was sie in euch auslösen. Wenn ihr kommentiert, werde ich auch gerne meine Gedanken dazu schreiben.

Donnerstag, 12. Januar 2012

Gartenfreude im Januar

Kurzes Garten-Update, bevor ich mich wieder in meine Arbeit stürze. Heute Mittag kitzelt die Sonne dieses Schneeglöckchen bei milden 11° an der Nase und es kann nicht wiederstehen!




 Schon viel länger, aber immer noch prächtig leuchten die lila Beeren der Schönfrucht.


Der Garten ist schön grün, da kein Schnee das Gras niedergedrückt hat, so wie manch anderes, was sonst plattgedrückt traurig vor sich hin modert.


Dienstag, 10. Januar 2012

Angewurzelte Feen oder was?

Ein Foto aus dem Winter hab ich noch...

Während Westösterreich im Schnee versinkt, herrscht hier im Wiener Raum mildes, aber regnerisch - stürmisches Westwetter und wir können uns den Schnee nur zweidimensional herholen.

Diesmal wieder Bäume als Hauptakteure im Bild.
Besonders schön finde ich, wenn der Schnee fast alle Farben schluckt und Ruhe in Bild und Ton einkehrt.


                 Winterliche Szenerie am Ufer des Weissensees

Schnee liegt auf den Zweigen, dies ist kein Raureif. Ganz still war es da, kein Lüftchen regte sich. Dieses Winterkleid steht den Bäumen ganz wunderbar.



Sonntag, 8. Januar 2012

Vielerlei Freuden

Kleine freude heißt es hier. Schön langsam kristallisiert sich heraus, was das für mich persönlich so alles sein kann. Mit Haustieren hab ich es nicht so, wir hatten nie welche, auch in meiner Kindheit nicht. Ich erlebe immer wieder mit, wieviel Glück in der Beziehung mit Tieren stecken kann. Hier auf kleine freude gibt es andere Schwerpunkte. Natürlich freut es mich, wenn ihr meine Freude teilt, oft genug lassen wir uns von unangenehmen oder negativen Vorkommnissen von guten Gefühlen abbringen (für mich gilt das leider doch ab und zu).
Lernfähig und -freudig sind wir bekanntlich von Geburt an (eigentlich schon davor), was liegt näher als dem, was Freude macht mehr Gewicht im Leben zu geben. Klar will das jeder irgendwie. Klar auch, dass oft mal *ja abers* auftauchen, mithilfe derer Selbstsabotage fröhliche Feste feiern kann.

Einem meiner Rezepte für ausgeglichenen Gefühle frönte ich im vergangenen Jahr mehr und mehr: Mich im Umfeld von Bäumen zu bewegen und aufzuhalten. Das Ergebnis verblüffte mich selbst: Bäume begannen mich zu *rufen*, bis ich mich sogar im Regen oder bei starkem Wind in ihrer Nähe wiederfand.
Manche meiner Erfahrungen konntet ihr in den Posts zu Bäumen lesen.
Hier nochmal direkt zum nachlesen.


Eine der ältesten Platanen im Schlosspark Laxenburg bei Wien. Die Aufnahme ist nicht gestellt, ich hab sie *erwischt*.

Die positive Wirkung von Bäumen auf den menschlichen Körper und die Psyche ist inzwischen durch viele Studien belegt. Hier gehts zu einem englischsprachigen Artikel darüber.

2011 lief auf kleine freude die Serie zu den Bäumen im Keltischen Baumkreis, hier zum nachlesen, es wird auch weiterhin Posts zu Bäumen geben.


Hier seht ihr mich mit einem meiner ältesten *Freunde*, einem Olivenbaum auf der griechischen Insel Zakynthos

Wer von euch auch gerne Bäume umarmt oder bewusst besucht: Schreibt mir eure Erfahrungen, wenn ihr mögt. Wäre schön, hier ein wenig zusammenzutragen, was unsere alten Freunde zu geben vermögen. Ein Post mit Beiträgen von euch wäre schön!

2012 ist eine neue Serie geplant, die auf dem ersten Foto oben schon anklingt. Demnächst mehr!


Freitag, 6. Januar 2012

Mit der Hilfe sechszackiger Geometrie

Es sieht ganz danach aus, als könnte der richtige Winter nicht bis in den Osten Österreichs finden. Einige Tierarten verweigern hier bis jetzt den Winterschlaf. Alle paar Tage können wir im nahegelegenen Laxenburger Schlosspark emsig krabbelnde Feuerwanzen beobachten und die Temperaturen erinnern mehr an den März als an die ersten Januartage. 

Im Süden ist er eingekehrt, der richtige Winter. Hier am Weissensee zeigt er sein schönstes Gesicht. Die ganze Gegend eingedeckt mit regelmäßiger und doch ganz individueller sechszackiger Geometrie. Der Schnee macht alles fröhlich: Die Luft, die Gedanken, das Herz. Sanft flockig beginnt das neue Jahr hier. Alles alte, abgestorbene Zeug ist begraben unter einer weichen Schicht Schönheit, die im Sonnenlicht millionenfach funkelt. 


    Badehütten am Südwestufer




Ein kleiner Schneeschauer hüllt uns ein, um bald der Sonne Platz zu machen. Die Wolken ziehen ab und geben den Blick frei auf die Berge im Westen.

In der Silvesternacht ist es sternenklar. Der große Wagen und Orion, der Himmelsjäger mit seinem Hund und Sirius, dem hellsten Fixstern am Nordhimmel blicken auf uns kleine Wesen herunter. Es kommt mir vor, als zwinkerten sie uns zu. Der Korken der Sektflasche ist verloren in der mitternächtlichen Dunkelheit auf der weiten, verschneiten Eisfläche des Sees. Wir begrüßen die ersten Minuten des Jahres 12 mit einem Gefühl großer Zuversicht und Freude und laufen zurück in die Wärme des Hauses. 





Mittwoch, 4. Januar 2012

Schneefrau versus Schneemann

Hier im Osten Österreichs verweigert sich der Winter bisher, worüber ich nicht sonderlich böse bin. Für ein winterliches Wochenende in den Alpen nehmen wir ein paar Stunden Autofahrt allerdings gerne in Kauf. 
Obwohl auch hier am Weissensee in Kärnten frostige Zeiten erst seit Kurzem für befahrbares Eis und Schnee sorgten und inzwischen ein Warmwettereinbruch das eislaufen unmöglich macht, wird in fast 1000m Höhe bald wieder Kälte herrschen. Wie auf dem Foto zu sehen ist, treibt sich allerlei Volk vor prächtig winterlicher Kulisse auf dem Eis herum. Eislaufen, langlaufen, spazieren gehen, Pferdeschlitten fahren, Hundeschlitten fahren, eisstockschießen und Schneemann bauen zählen zu den Vergnügungen hier.

Dieser zugegeben hübsche Schneemann konnte nichts dafür, dass er ohne Gefährtin einsam hier herumstehen musste. Meinem Gerechtigkeitssinn und dem Umstand, dass es zu wenig Schneefrauen auf dieser schönen Welt gibt verdankte er eine Geschlechtumwandlung in nullkommanichts.



Hier unten seht ihr das Ergebnis. Am Foto kommt ihr Busen leider nicht so gut, in natura glänzte Schneefrau mit perfekten Rundungen. Eine Perlenkette und Flügel - schon freute sie sich ihres weiblichen Daseins - bis zum nächsten Tag. Da fand ich sie brustamputiert und ohne Kopf wieder. Na ja, immerhin die Flügel waren noch dran.
Einen ganzen schönen Tag lang lebte also diese holde Erscheinung hier und wenn ich wiederkomme bekommt sie eine Schwester, das ist schon mal sicher.



Fairer wäre es gewesen, dem Schneemann eine Frau zur Seite zu stellen, anstatt ihn seiner männlichen Existenz zu berauben. Das nächste Mal denke ich drüber nach. Versprochen.
Bevor irgendwer sagt, jetzt ist sie ganz durchgedreht: Seit wann haben Frauen Flügel! Ich weiß, ich weiß, aber das ist mein kleines Geheimnis...


Dienstag, 3. Januar 2012

This is your life

Dieses Bild habe ich bei Eliane entdeckt. In ihrem Blog  Creativity and inspirations from Ireland  könnt ihr ins irische Landleben hineinschnuppern.

Seit einiger Zeit versuche ich nach diesen Prinzipien zu leben und - oh boy - es ist nicht immer einfach, macht aber definitiv oft Freude!

Aber was ist schon einfach.
Meine Lebensmottos (Vorsätze ist so ein schiaches Wort) für 2012 und alle weiteren Jahre,
besser könnte ich es nicht ausdrücken:


Montag, 2. Januar 2012

Was ist Glück...

... ein Gedankenanstoß durch einen Freund, das Thema Glück zeigt ja jedes Jahr zum Jahreswechsel für kurze Zeit starke Präsenz. Als Schützefrau stelle ich mir *immer* (für manche meiner Zeitgenossen sicher anstrengend) die Frage nach dem Sinn in Allem was mir unterkommt. Immerhin bewegen wir uns hier auf einer Plattform der Freude! Was ich euch neulich wünschte, speichere ich trotzdem nur unter *kleines Glück* ab. 
Hat jemand Glück, dann hat er oder sie Glück gehabt! 

Zu Beginn des Jahres 2012 ist es weltweit noch keine Realität, dass wir Menschen unser Potential leben, wie es uns in jedem Moment unseres Lebens sinn-voll erscheint. Dieses *große Glück* beträfe also alle Menschen, weil es nicht zufällig und/oder überraschend über uns hereinbricht, sondern zum Leben als eine Art Geburtsrecht dazugehörte. Zum Thema "Was ist Glück" existieren deswegen auch unzählige Sprüche, bis hin zu: " Ein Glück, dass nicht mehr passiert ist!" Was für ein Witz.



                              Ruder auf einem historischen Schiff in Mystic Seaport, Neuengland, USA

Das große Glück *sehe* ich in einer Gesellschaft, wo Solidarität und Liebe die Grundpfeiler jeglichen Handelns in allen Belangen des Lebens, also auch in der Wirtschaft und Politik, in Beziehungen sowieso, bilden. Da wir und unsere Väter und Mütter mit dem Eckpfeiler *Konkurrenz* als dominate Lokomotive all unseres Handelns aufgewachsen sind, scheint es denkunmöglich, ohne Konkurrenzdenken auszukommen. Zum Glück kriselt es weltweit und wir, die Menschheit als Ganzes beginnen die Spielanleitung umzuschreiben. Was ich wiederum unter mittleres Glück abheften möchte, welches zum großen Glück werden kann, wenn wir unsere Kreativität nutzen und zu neuen Lösungen kommen.

Ich glaube zutiefst an das individuelle Potential in JEDEM Menschen, das gemeinsam zum Licht zu bringen eine um Klassen größere Wertschöpfung nach sich ziehen müsste, als darauf zu schauen, wie andere zu schwächen sind. Es gibt immerhin schon einen Ausdruck dafür: Win-win.

Wo steuern wir hin? Werden wir individuell Flagge zeigen? Am großen Glück arbeiten? Wenn nötig Zivilcourage zeigen? Ich für mich sage: *Ich will* meinen Beitrag leisten! Zum Glück habe ich die Wahl.



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