Montag, 31. Dezember 2012

Happy New Year

Allen LeserInnen von kleine freude wünsche ich ein wunderbares Jahr 2013, es möge eure Erwartungen übertreffen und euch auf eurem Weg ein großes Stück weiterbringen!




    

  

Samstag, 29. Dezember 2012

Eiszapfen, Schneebälle...

...Schneekristalle und Robbenbabys, es gibt nichts, was nicht auch als Deko auf dem Christbaum landet.

Bevor unsere geschmückten Bäume aus den Zimmern verschwinden, hier noch ein paar besonders schräge Exemplare dieser wunderlichen Tradition. Als Ideenbringer für das nächste Jahr quasi...



Ein übermannshoher Santa sitzt hier in der Spitze eines riesigen Baumes in einer Hotellobby. Klar, er braucht Flügel, wie sonst soll er da rauf kommen...



Ob in Wien auf dem Rathausplatz, umgeben von viel Stein und Beton oder in der Steppe, zu Weihnachten muss ein Baum her, natürlich aufwendig aufgeputzt.



Hier in der Geisterstadt in Arizona tuts auch Plastik. Santa hat den Baum vergessen und nur seinen Ruf da gelassen und davon nur den ersten Teil.



Diesmal alles aus Plastik. Ob uns das tröstet? Nicht wirklich. Aber es braucht offensichtlich ab und an etwas Kitsch. Ich seh es mal positiv. Wenn das alles an künstlichem Zeugs wäre, womit wir die Erde müllen, sei´s drum. Trotzdem: Die Vorstellung von kompostierbaren Bäumen, die nach der fröhlichen Weihnachtszeit der Wiederverwertung anheimfallen, würde mir besser gefallen. Na wenigstens werden diese Bäume öfter verwendet und bleiben über Jahrzehnte frisch. Ich will keine Spaßverderberin sein...

Das nächste Weihnachtsfest kommt bestimmt und damit die Frage: Was hänge ich diesmal auf den Baum. Ich bin mir ziemlich sicher, es kommt aufs gleiche raus wie dieses Jahr, das Jahr davor und  auch das davor. Kein Santa und keine Robbenbabys. Es lebe die gute alte Christbaumkugel...


Mittwoch, 26. Dezember 2012

Bitte weiter so!

Gerade eben hole ich mir ein paar Stimmungbilder vom Winter herein. Bei uns im Wiener Raum herrscht seit Tagen dunkelgraues Nebel- und Regenwetter. Kein Problem, wenn wir uns zum Feiern treffen. Weihnachten findet ja eher in den vier Wänden statt. Jetzt machen wir es uns gemütlich, ihr sicher auch!



An einem der letzten Tage des Jahres 2011 entstanden diese Fotos am Weissensee in Kärnten. Ich mochte den aufgeputzten Baum im Freien und dachte damals, dass es schön wäre, Christbäume nur draußen zu haben und zu Weihnachten lebende Bäume zu schmücken. Wir haben trotzdem auch dieses Jahr wieder einen Baum im Zimmer stehen, es sind doch viele schöne Empfindungen damit verbunden. Auf diese Tradition wollen wir (noch) nicht verzichten.



Vor einem Jahr wusste ich noch nicht, dass das zu Ende gehende Jahr 2012 ein großartiges Jahr für mich werden sollte. Wir gehen ja meist hoffnungsvoll in den Jahreswechsel und haben Wünsche, manche Kleine und meist auch Große. Ich selbst mache mir keine Vorsätze, klingt schon am Beginn eines Jahres nach müssen, das muss wirklich nicht sein. Statt dessen denke ich an schöne Dinge, alles was mir Freude macht, was mich glücklich macht. Alles weitere kommt sowieso von selbst. 



Der bevorstehende Jahreswechsel lässt sich als eine Art Erinnerung vertrauensvoll weiterzugehen an. Manche Erlebnisse fordern auf nachzuschauen was noch passt oder eben nicht. Traditionen sind schön und vermitteln ein Gefühl der Sicherheit und des Aufgehoben-seins. Ich merke allerdings meist früh, wenn oft beschrittene Pfade plötzlich nicht mehr in die richtige Richtung führen. Der Anfang für eine Neuausrichtung ist gemacht und erfordert manchmal Mut für die ersten Schritte. Sind die ersten Hürden genommen, geht es plötzlich ganz leicht, Rückenwind!
Für alle Erlebnisse, Begegnungen, Ereignisse im vergangenen Jahr bin ich dankbar. Ich suche alles zu integrieren, zu lieben, was immer es auch ist, es hat mich weitergebracht und mein Leben be-reich-ert. Ja, auch das Unangenehme, gerade das gibt starke Impulse für notwendige Veränderungen.
Stillstand ertrage ich schwer, eine gewisse Ungeduld ist mir eigen. Nicht immer leicht für mein Umfeld. 
Jetzt, am Ende des Jahres bin ich in meinem Element, es geht los, bald ins neue Jahr hinein! 13 ist doch eine gute Zahl, mal sehen in welchen Verkleidungen es daherkommt. 

   

Sonntag, 23. Dezember 2012

Auch unter Palmen

Und noch einmal Herzen, diesmal die Süßen! 
Mit Lebkuchenherzen von einem der Weihnachtsmärkte in Wien wünsche ich euch allen fröhliche Weihnachten! Ein schönes Fest mit allem, was für euch dazugehört! Wenigstens ein Mensch möge da sein, von dem ihr euch geliebt fühlt. Für die vielen von euch, die zu Weihnachten eine Menge Verpflichtungen mit Familie zu tragen haben, wünsche ich Momente der Freude und des Genießens. 
Tief durchatmen und lachen hilft (fast) immer, gerade wenn etwas schief geht (ich habe Jahre gebraucht, um das zu verinnerlichen)...



Bei uns in Österreich wäre das Weihnachtsfest traditionell am schönsten mit frisch gefallenem Schnee, eine Sehnsucht für viele: Weiße Weihnachten.

Auch in wärmeren Erdteilen werden Bäume geschmückt, wie in Arizona, was ja eigentlich vom Klima her eher der Geburtsstadt von Jesus entsprechen würde.
Ich fand es wunderschön, besonders zur blauen Stunde! Ob Schnee oder Palmen, viel drum und dran oder einfach gehalten, am Ende geht es vielleicht nur darum das Leben mit all dem Geheimnissvollen, das es beinhaltet zu feiern, mit Menschen die wir lieben. 

Was es bedeutet hat, wird oft erst später deutlich, so auch dieses Foto, das sich zu einem meiner Lieblingsbilder der letzten Reise entwickelt hat.


               auf dem Grundstück einer Firmenniederlassung in Scottsdale, Arizona, USA
       


Samstag, 22. Dezember 2012

~Die mit den Flügeln~ 4

Eine vorweihnachtliche Spurensuche im Jahr 2012

Nun zum vorläufig letzten, diesmal vergnüglichen Teil dieser Minserie über unsere geflügelten Freunde hinter dem Schleier. Ich habe euch einige Prachtexemplare mitgebracht, seht selbst. Würde euer persönliche Engel so aussehen, oder doch ein bisschen anders?


                                Gesehen in Sedona, USA Kunst der Native Americans

Aus roter Erde gebrannt und feurig leuchtend glasiert, mit diesen Engeln kann man nichts verkehrt machen. Sie sind klein, gefällig und können leicht überall aufgestellt werden. 

Manche Künstler arbeiten wohl nach Inspiration von oben. Dabei beschleicht mich folgender Verdacht: Den Engeln im Himmel ist es schon ein wenig langweilig geworden und so treiben sie es mit der Fantasie ihrer irdischen Schöpfer manchmal recht bunt und streuen ihnen Blindenpunkte in die Augen.


                                                                Mexikanische Engel

Bei uns gibt es einen Spruch, wenn jemand, sagen wir mal, weit hinter einer Erwartung zurückbleibt: Angenommen ein Schüler spielt ein Klavierstück von Mozart grottenschlecht, demzufolge würde sich der Komponist daraufhin sprichwörtlich im Grab umdrehen. Den echten Engeln bleibt diese Option verwehrt, blöd auch. So gesehen sind sie ja fast arme Teufel. Tja, auf der Erde müsste man sein. 

All die irdischen Künstler, die Schöpfer dieser Engelsgestalten haben ihre Seele in das Werk einfließen lassen, dessen bin ich mir sicher. Wie wunderbar wenig perfekt und verschiedenartig wir Menschen doch sind. Das schaffen die im Himmel sicher nicht. 


                                                  moderne Engel, gesehen in Sedona

Oh du heiliger Schreck, auch das sind Engel, wie an den Flügeln unschwer zu erkennen. Gut, sie sind uns wohlgesonnen, aber wo zum Teufel sind ihre blonden Locken geblieben?


                                           aus Europa und schon mehrere Jahrzehnte alt

Beim Trödel fanden sich diese zwei "antiken" europäischen Engerln, kleinen pausbäckigen Babys nachempfunden. Naja, wir sagen ja auch zu den süßen Kleinen manchmal sie seien wie Engel, vorzugsweise wenn sie schlafen.



Hier mein Lieblingsexemplar. Und ja: Es handelt sich um einen Engel, der Aufdruck auf dem Papier beweist es. Immerhin, ersie hat rote Locken, Federn in den Flügeln und ein wunderschönes Cape umgehängt. Über den Rest wollen wir vornehm schweigen.

Mit diesem fröhlichen Bilderreigen wünsche ich euch eine heiter-besinnliche Zeit, bis das Christkind klingelt. Eigentlich weiß niemand, wie es wirklich aussieht, vielleicht ja auch so ähnlich wie ein Engel? Wäre gar keine schlechte Idee, da kann es ihm sicher niemals langweilig werden.

Hier könnt ihr die anderen Posts zu dieser Miniserie nachlesen

     

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Morgen sehe ich weiter

Es hat mich in den letzten Jahren einige Aufmerksamkeit und Organisation gekostet vertraute Strukturen zurückzulassen, um aus dieser Zeit wieder eine eher Stille zu machen. Die drei Tage um die Wintersonnenwende, in die wir jetzt eintreten, haben eine ganz besondere Qualität, die - so fühle ich es - sich einem eher erschließen, wenn Ablenkungen fehlen. Könnte einfach sein, ist es nicht. Meine Strategie zur Zeit ist, keinen Plan zu machen, wann ich was erledige, ich gehe durch den Tag und mache, was sich gerade gut anfühlt. Wenig fix verplante Zeit ist allerdings Voraussetzung, um auch für die Umsetzung des Impulses, "nichts" zu tun frei zu sein.



Manche Christbäume und auch manch ein Baum draußen tragen jetzt Herzen. Zeit miteinander verbringen, ohne den Druck gleich wieder zum nächsten Termin zu hetzen, steht jetzt für Viele ganz oben auf der Wunschliste. 
Das geht sich aus. 
Für mich bedeutete dies zu ermöglichen vorher eine große Inventur und danach eine Liste mit vielen Streichungen. Was viele Jahre unmöglich schien geht jetzt plötzlich. Ich bin entspannt, wie vielleicht noch nie in dieser Zeit seit ich erwachsen bin.
Oben seht ihr einen geschmückten Baum in Wien am Christkindlmarkt. Eine ganz andere Version entdeckten wir kürzlich in einer ganz anderen Klimazone der Erde in Arizona, einem der südlichsten Staaten in den USA.



Hier in Sedona, im Boynton Canyon, das eng verknüpft ist mit dem Schöpfungmythos der Yavapai Indians, stecken Herzen überall auf den Bäumen entlang des Weges. Als wir uns nähern, hören wir Flötenmusik und kommen schließlich mit einem weißen pensionierten Amerikaner ins Gespräch, der mir ein ebensolches Herz in die Hand drückt. Macht es Sinn, täglich auf einem Felsen zu sitzen, Flöte zu spielen, Herzen aus Stein zu klopfen und an Bäume zu stecken?



Ich merke, wie sich meine Gedanken auf diesem Weg verändern. Schöne Zeichen, starke Symbolik.

Was ist uns wichtig in diesen Tagen bleibt eine Frage, der wir Zeit einräumen sollten. Was soll fallen, wem oder was sollte mehr Raum gegeben werden? Ich habe meine Antwort für heute gefunden und morgen sehe ich weiter.

    

Samstag, 15. Dezember 2012

Die mit den Flügeln /3


Eine vorweihnachtliche Spurensuche im Jahr 2012

Es war einmal eine Reise nach Amerika. 
Ich hatte große Vorurteile gegen dieses Land, irgendwie verrückt wie wir uns manchmal selbst begrenzen. War mit Freunden unterwegs zu einer interessanten Veranstaltung und weil wir nun schon mal da waren, wollten wir einige Sehenswürdigkeiten abklappern. Das ist viele Jahre her.

Seit dieser ersten Reise über den Atlantik hängt dieses Bild über unserer Dielentür. Ich glaube nicht, dass es vielen bewusst auffällt, es hängt zu hoch oben, zwischen Türstock und Decke. Im Spanish Quarter in Los Angeles habe ich es entdeckt, so wie es hier zu sehen ist, mit Glas und Rahmen und so kam es in den Koffer und heil wieder heraus. Eines der bekanntesten Motive der alten europäischen Kunst, ich war verzaubert davon.



Ein Motiv, das hier in Europa jeder kennt. Ein Moment der Zärtlichkeit und was auch immer wir darin erkennen, es drückt sicherlich aus, was wir uns wünschen und in unserem Alltag immer wieder erleben möchten. Nicht immer leicht zu verwirklichen, wenn man gestresst, voll mit Erwartungen an sich selbst und andere aus der Balance kippt. Wir sind eben nicht perfekt, aber wir könnten immer wieder dorthin zurückkehren, wenn wir es einmal erlebt haben, einen Augenblick der Liebe, der Harmonie, der Zärtlichkeit, des Verstehens oder Akzeptierens. 
Ein kleiner Raum in unserem Herzen, ein "sweet spot" oder "angel spot", ein Anker ist da. Ohne bewusstes Hinhören ist es allerdings oft schwer, zu viele Ablenkungen in unserer westlichen Welt. 



Ein Graffiti auf einer Hauswand im ersten Wiener Bezirk. Wer auch immer es gesprüht hat und aus welchen Grund, wer weiß. Ich fand es schön, denn jeder, der das liest, ist angesprochen. 

Engel, du. 

Der Verdacht liegt nahe, dass ein Mensch gemeint war! So laufen viele Engel herum, ohne es auch nur zu ahnen...


Hier sind die alle Folgen dieser Miniserie nachzulesen.

    
    
    

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Bilder auf Papier / 12

Dezember

In den Bergen von Cork und Kerry im Südwesten Irlands unterwegs zu sein ist immer ein besonderes Erlebnis, besonders auch wenn man die weiten Ausblicke mag. Von Weitem wie sanfte Hügel anmutend verbirgt sich in diesem Gelände manche Herausforderung. Hochmoor, soweit das Auge reicht, kaum nennenswerte Pfade. Für das zeitweilige Versinken im dunklen Morast gibt es zum Ausgleich Naturerlebnisse, die auch mit zunehmend schlechteren Bedingungen intensiver in die Landschaft eintauchen lassen. 
Hier ist es auch noch im Dezember grün, selten fällt Schnee, manche Jahre gibt es kaum Frost. So soll es sein und so stelle ich es mir vor, denn in diesem Monat habe ich den Sprung auf die Insel noch nicht gewagt.

Emotional erfrischt, geistig entspannt, körperlich je nach Wetter mehr oder weniger befeuchtet und die Luft in den Lungen wie von selbst getauscht: Dafür setze ich meine Schritte. Es macht Spaß, sehr viel Spaß.
Wer von euch schon dort war weiß es: Es liegt ein Zauber über den Bergen, dem wir uns nur zu gerne ergeben.

Mit diesem Bild klingt das diesjährige monatliche Bilderreigen in meinem persönlichen Irlandkalender aus.





Wir gehen in Riesenschritten auf den Jahreswechsel zu. Für 2013 sind zwei verschiedene Kalender mit irischen Motiven gestaltet und zu Papier gebracht. Ich liebe das monatliche persönliche Bild im Jahreskreis. Orte an denen ich war, die mich beeindruckt, beflügelt oder nachdenklich gemacht haben. Dieses Jahr besuchte ich viele verschiedene Orte in Europa und Nordamerika und so denke ich, dass es für das kommende Kalenderjahr hier im Blog eine bunte Vielfalt geben wird, wobei das eine oder andere Bild aus Irland natürlich dabei sein muss. Lasst euch einfach überraschen!
  
Hier sind die anderen elf Bilder des Irlandkalenders 2011 nachzulesen.




Donnerstag, 6. Dezember 2012

~Die mit den Flügeln~ /2

Eine vorweihnachtliche Spurensuche im Jahr 2012


Einstein starb im selben Jahr, in dem ich geboren wurde. Knapp zwanzig Jahre später bekam ich in meiner letzten(!) Physikstunde vor der Matura (Abitur) die inzwischen berühmte Formel zu sehen. Unsere Lehrerin war nur ein paar Jahre älter als wir, gab sich richtig Mühe uns die Relativitätstheorie nahezubringen, damals "relativ" neu und sicher noch schwerer zu verstehen als heute. Ich kann nicht sagen, dass ich durchblickte und trotzdem bekam ich das Gefühl, dass uns etwas Revolutionäres präsentiert wurde, obwohl dieses Fach so gar nicht meinen vordergründigen Interessen entsprach. Dabei erinnere ich mich noch deutlich an meine unbestimmte Aufregung. Diese Theorie hatte das Potential unsere Sicht auf die Welt nach und nach radikal zu verändern. Das fühlte ich, so komisch das klingen mag.


                                           Kreuzgang der Kathedrale von Salisbury, Südengland

Weitergehende Forschungen in der Quantenphysik und benachbarten Disziplinen zeigen inzwischen, dass wir unsere Welt viel einfacher sehen, als sie tatsächlich ist. Das Wissen über das Wesen der Materie hat sich in den letzten Jahrzehnten erweitert, unsere Wahrnehmung von der Welt scheint plötzlich ziemlich begrenzt.
Es wird wahrscheinlich weitere Jahrzehnte brauchen, bis die neuen Erkenntnisse im Bewusstsein der Menschen verankert sein werden, bis wir sie verstehen und in unseren Alltag integriert haben werden.


                                                          am Wiener Donaukanal

Was hat das alles mit Engeln zu tun, fragt ihr euch vielleicht. Vielleicht mehr, als auf den ersten Blick logisch wäre.

Sensitive Menschen "fühlen", "hören", "sehen" oder "wissen" was anderen verborgen bleibt. Dabei ist es nicht nur, aber auch eine Frage des Interesses und der Bereitschaft, sich auf etwas einzulassen, das sich der vordergründigen Wahrnehmung verschließt. Manche Künstler oder hellsichtige Menschen haben einen Draht zu anderen Welten und können Teile der Schleier lüften. Und doch glaube ich, dass jeder Mensch einen sogenannten sechsten Sinn hat, ob dieser nun bewusst benützt wird oder nicht. Was wir erleben scheint individuell unterschiedlich zu sein. Macht es da Sinn, die eine Wahrnehmung als richtig, die andere als falsch zu beurteilen? Es könnte letzlich ein Ausschnitt, eine Facette einer viel größeren Wirklichkeit sein.


                                                            Skulptur in der Innenstadt von Malaga, Spanien

Herauszutreten aus einem fest umrissenen Denkgebäude macht von Zeit zu Zeit durchaus Sinn.
Soll man mit *Engeln*, wer immer das auch ist, Kontakt aufnehmen? Ist da etwas, was berühren, stärken, trösten kann? Da war doch etwas, was meine Gedanken plötzlich in eine andere Richtung lenkte, mein Herz ein Stückchen offener machte?

Die einen gehen achtlos an einer kleinen Blume am Wegesrand vorbei, andere beglückt solch eine Entdeckung für den Rest des Tages...

 
Den ersten Teil dieser Serie könnt ihr hier nachlesen.

       

Sonntag, 2. Dezember 2012

Eine Runde weiter

Dankbar blicke ich auf ein Lebensjahr zurück, das so viele wunderbare Erlebnisse und Erfahrungen brachte.

Seit meinem letzten runden Geburtstag, der auch schon wieder einige Jährchen zurückliegt, übe ich den Vorsatz jedes Jahr etwas für mich bisher Neues zu tun. Ein kleiner Trick, um nicht der Versuchung zu verfallen, die Kreise enger werden zu lassen. Das klappt übrigens prima!

Dieses Jahr "verließ" ich meine Familie für ganze vier Wochen. Wem das nicht viel vorkommt: Für mich war es eine Premiere. Diese Entscheidung fiel mir nicht leicht, mein ganzes bisheriges Leben war ich immer in einem mehr oder weniger großen Familienverband eingebettet, nie wohnte ich alleine oder lebte für längere Zeit ohne Geschwister oder eigene Kinder. 



                                                               Stonehenge, Südengland, Mai 2012

In diesen vier Wochen war ich allerdings nicht viel alleine und auch hier in Südengland nicht, wo ich das Glück hatte, mitgenommen zu werden und wieder war Familie im Spiel.
 

Hier auf *kleine freude* ist es das dritte Mal, dass sich mein Geburtstag jährt. Über das Bloggen sind wir viele weltweit verbunden. Ich mag die Vorstellung, über den ganzen Erdball vernetzt zu sein sehr! Ganz wie es zu einer Schützefrau passt. 

So möchte ich mich heute an diesem Tag bei euch allen für eure Besuche bedanken, für eure Gedanken, in den Kommentaren formuliert oder still gedacht, wenn wir über die Bilder und Texte miteinander verbunden sind.

Voller Freude gehe ich in ein neues Lebensjahr, was immer es bringen wird, es wird zu mir gehören und gut sein.

    

Dienstag, 27. November 2012

Ein kurzer Weg

Kurze Tage, im dichten Nebel verhangen. Wenig Inspiration von außen. 
Lichte Tage nur in der Erinnerung. Gespeichert in Bildern und Emotionen.
Kalte Tage kommen auf uns zu. Unweigerlich.
Warme Tage sind Vergangenheit und Zukunft.

Jetzt sind warme Tage mit Menschen verbunden. Diese Wärme braucht Zeit und Aufmerksamkeit. Sie kommt von innen und hat einen kurzen Weg, von Herz zu Herz.


                     Keri, Zakynthos (eine der Ionischen Inseln im Mittelmeer)

     

Mittwoch, 21. November 2012

~Die mit den Flügeln~ /1

Eine vorweihnachtliche Spurensuche im Jahr 2012


Wer sind sie? Wo sind sie? Was machen sie?

Sie schweben, sitzen, stehen in großer Zahl in allen (katholischen) Kirchen Europas, besonders zahlreich bevölkern sie barocke Kirchen. Nicht selten golden glänzend aus Holz, in Stein gemeißelt für die Ewigkeit oder von hunderte Jahre alten Fresken blicken sie - selbst meist groß - auf uns kleine Menschen herab. Kommt man in Kirchenräume, führt kein Weg an ihnen vorbei.


         viele hundert Jahre altes Fresko in der Kirche des Convento de Santa Clara in Assisi, Italien

Gut, das ist alles Geschichte könnte man sagen. 
Als ich für diese Miniserie mein Archiv durchforstete fand ich ad hoc (leider kam ich bisher nicht auf die Idee ein Album zum Thema anzulegen) verschiedenste Darstellungen von Engeln im öffentlichen Raum. Europäische Städte sind voll davon. Engel auf Sockeln, Gebäuden, Friedhöfen. Wollte man die spirituelle Ausrichtung dieses Kontinents der letzten - sagen wir - ungefähr tausend Jahre festmachen, kommt nichts, rein gar nichts in der dargestellten Präsenz diesen *Wesen* nahe.




Beide Bilder sind um die Sommersonnenwende in Dresden aufgenommen und zeigen die Kunstakademie an der Brühlschen Terrasse. Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne bringen das Gold der riesigen Statuen wunderbar zum glänzen.
Nicht immer sind die Figuren im Engelsgewand als solche gemeint, oft sollten Gottheiten, wie oben auf dem Bild Fama oder allegorische Figuren dargestellt werden. Dem unkundigen Betrachter fallen aber die Flügel ins Auge und die Assoziation zu Engeln ist somit da.



Hier auf dem Dachsims der Postsparkasse, einem der hervorragenden Bauten Otto Wagners an der Wiener Ringstraße stehen zwei Engel im Jugendstil, das Gebäude ist gerade etwas mehr als hundert Jahre alt und kein Sakralbau.



Bei den regelmäßigen Messbesuchen in meiner Kindheit faszinierte mich erstens die Orgelmusik und zweitens all die Engel, die ich Zeit hatte zu betrachten, die Messe wurde damals noch in lateinischer Sprache gehalten. Der Pfarrer, der auch unser Religionslehrer in der Grundschule war, wurde nicht müde zu betonen, dass wir uns auf Gott und Jesus konzentrieren müssten, alles andere(!) sei diesen beiden untergeordnet. All die Engel in Kirchen und im öffentlichen Raum als Hinweisgeber für das Göttliche?

Diese Argumentation ist nachvollziehbar und doch greift sie zu kurz. 

Es scheint einem tiefverwurzeltes Bedürfnis zu entsprechen Engel anzuschauen und das nicht nur in bildnerischer Darstellung sondern sehr häufig auch dreidimensional, sonst würde dieses Motiv nicht so oft umgesetzt. Nicht nur im Innenbereich mag man sich mit ihnen umgeben, sondern eben sehr stark im öffentlichen Raum. Und auch nicht nur in der Vergangenheit, wie hier in der Folge noch zu sehen sein wird ...
     

Donnerstag, 15. November 2012

Bilder auf Papier / 11

November

Eine besonders schöne Version irischer Kreuze sah ich auf Church Island, Derrynane Bay auf der Iveragh Halbinsel im Südwesten Irlands. 
Besonders in den Details der Formen und auch der Ornamente. 
Schön gearbeitete Efeuranken mit Früchten schmücken die Balken dieser drei Kreuze.



Das Bandflechtmuster im Zentrum scheint auf den ersten Blick üblich, aber bei näherem hinsehen fällt auf, dass die Enden lose auslaufen und nicht wie sonst häufig zu sehen in einer Endlosschleife (Celtic knot) miteinander verbunden sind. Leider hab ich zu wenig darauf geachtet, ob dieses Symbol öfter vorkommt und kenne auch die Bedeutung dieser Form nicht. Vielleicht wisst ihr mehr darüber?



Bei einem meiner Besuche auf diesem winzigen Inselhügel leuchtete die Sonne plötzlich hinter dem Rand einer Wolkenwand hervor und trennte die Welt in eine düstere und eine heitere Seite. Je nachdem, in welche Richtung ich blickte, erschien alles entweder dunkelgrau oder im Sonnenlicht glitzernd farbig.

In diesem Moment konnte ich beiden Seiten gleich viel abgewinnen...
Sich nicht entscheiden zu müssen macht manchmal frei.



Hier (click) könnt ihr die anderen Seiten meines diesjährigen Irlandkalenders nachlesen. 
Einen Ausblick auf das nächste Jahr seht ihr hier (click). Für Nachbestellungen bitte mailen: *elisabeth.firsching(at)gmx.at*

    

Dienstag, 13. November 2012

Eine neue Dynamik

Geburtstage der eigenen Kinder: Im Jahreslauf erscheinen sie mir wie kleine Lebensanker. Egal wie lange die Geburten zurückliegen, diese Tage markieren entscheidende Anfänge in meinem Leben und sicherlich erlebe nicht nur ich es so.
Von einem Tag zum anderen: Mit dem neuen Familienmitglied verändert sich alles. Eine neue Dynamik im familiären Beziehungsgefüge macht das Leben plötzlich viel unberechenbarer und damit auch spannend. Bei all meinen Kindern liebte ich diese erste Zeit, als wir miteinander vertraut wurden und bestimmte Eigenheiten hervortraten.

Und es gibt diesen roten Faden, den man meist erst im Nachhinein als solchen erkennt. Dankbarkeit ist eines der schönen Gefühle, die an Geburtstagen meiner Kinder auftauchen. Die Anzahl der seitdem vergangenen Jahre spielt keine Rolle, wir sind neugierig auf das Muster, das unsere Leben malen und zu einem großen ganzen Gemälde vereinen.



Wie schön, dass es Fotos gibt, die uns helfen uns an einzelne Augenblicke zu erinnern!

Sonntag, 11. November 2012

Ein Stück gedehnte Zeit

Selbst wichtel-un-gläubigen Realisten laufen in dieser Szenerie wohlige Märchenschauer wie zuletzt vielleicht in der Kindheit über den rucksackbepackten Rücken. Zu Füßen von Eichen, Stechpalmen und da und dort Birken strömt uns Moos seinen herb-feuchten Duft entgegen. Es breitet sich über alles, Steine, Erde, abgebrochene Zweige und gibt eine perfekte Tarnung für allen unsichtbaren Zauber dieses Waldes.



Nationalpark Killarney. Wahrscheinlich jeder Irlandreisende fährt auf der Straße von der gleichnamigen touristisch stark erschlossenen Stadt hinauf in die Berge der MacGillicuddy´s Reeks. Eine romantische Szenerie begeistert auch vom Auto aus, viele Male war ich dort schon auf vier Rädern unterwegs. Dass sich im Hinterland eine solch üppige "von jeder Zivilisation abgeschottet scheinende" wunderbar zu erwandernde Landschaft verbirgt hätte ich nie vermutet, denn auf einer Seite der Straße geht es bergab zu den Killarney Lakes, auf der anderen Seite fährt man an Felsen entlang.




In Irland liebe ich besonders die Ausblicke auf das Meer, so unterschiedlich wie hier sind sie vielleicht nirgendwo anders. Und doch: Hier im Hochmoor und im Zauberwald erleben wir eine andere Seite der Natur Irlands. Dies hier kann man sich nur wandernd erschließen.

Ihr seht uns, eine kleine Gruppe auf einem Hochplateau zwischen hohem Moorgras. Hier gibt es einen Weg, an anderen Stellen liegen dicke, mit Hasengitter umwickelte Eisenbahnschwellen, das Gebiet wäre sonst unpassierbar, der Untergrund ist viel zu feucht, das Gras zu hoch. 



Meine Rolle als Schlusslicht ermöglicht es, manchmal auch ein wenig allein zu sein. Inmitten dieser fast unwirklich scheinenden Welt kommen mir Tränen, so viel überwältigend ordnende Kraft, Gleichgewicht, Schönheit schlägt mir von allen Seiten entgegen. So müssen sich Prärieindianer gefühlt haben, erinnert sich mein Mädchenhirn, die Bücher von Karl May bahnen sich durch mein Gedächtnis. 
Aber es ist mehr, diese Naturerfahrung machten wir als Kindern nicht, obwohl wir viel im Wald unterwegs waren. Wanderwege im Umland einer mitteleuropäischen Kleinstadt sind schön aber doch sehr domestiziert.

Ein langes Stück durch im Wind summendes Gras, der Rhythmus meiner gleichmäßig gesetzten Schritte auf dem ebenen Pfad holen mich aus dem vertrauten Zeitgefüge, ein Stückchen gedehntes Leben, eine kleine Ewigkeit, ein Schritt nach dem anderen, angekommen bei Mutter Erde, ich fühle mich geborgen...


                                       alle Bilder von der September-Wanderwoche 2012, Killarney Nationalpark

Wir wandern auf einer ehemaligen Passstraße und fragen uns, wie es Menschen früher bewerkstelligt haben in diesem Gelände mit Gepäck heil durchzukommen. 
Diesmal zeigen die Bilder nur wenig von dem, was uns hier für sich einnahm. Gerüche und Geräusche, der Wind im Gesicht fehlen schmerzlich. Vielleicht könnt ihr trotzdem ein kleines bisschen erhaschen von einem Tag, der für mich war wie ein unerwartetes Geschenk. 

HIER findet ihr bei Interesse zu den Irland-Wanderwochen. Die Termine für das kommende Jahr sind da. Jetzt ist Zeit, sich auf die kommende Wandersaison zu freuen und Pläne zu schmieden. Ein Geheimtipp der Extraklasse!

Hier auf kleine freude gibt es immer wieder Bilder von den Wanderwochen mit Markus in Westcork und Kerry, zum Nachlesen früherer Posts gehts hier entlang.

    

Dienstag, 6. November 2012

2 x 56

Gestern stehen wir an der Stelle, wo vor 56 Jahren ein Lastauto anhält, der Fahrer meine Eltern fragt, warum wir Richtung Innenstadt gehen, wo doch alle aus der Stadt hinaus Richtung Grenze unterwegs seien. Er würde in 10 Minuten noch mal hier vorbeikommen und uns mit nach Österreich nehmen, wenn wir wollten. 
4. November 1956, Panzer der russischen Besatzungsmacht rollen Richtung Budapest, um die unmissverständlichen Rufe der Studenten nach Freiheit niederzuschlagen. Österreich ist bereits seit einem Jahr frei, ein demokratisch regiertes Land. Im benachbarten Ungarn ist alles anders. 
Plötzlich überall Soldaten, auch in Sopron der Grenzstadt, wo ich geboren bin und wir bei den Großeltern leben. Die Verunsicherung und Angst ist groß, niemand weiß, was als nächstes geschehen wird. Wir fahren mit dem Laster über die Grenze, wie Zehntausende andere in diesen Tagen auch. Eine Entscheidung von großer Tragweite. Bald danach sind die Grenzen dicht. Wir sind in Österreich.

                                Sequoiadendron giganteum im Erzsébet Kert in Sopron, Ungarn

 
Jahre später, als nach einer Amnestie die ehemaligen Flüchtlinge ohne die Gefahr einer Bestrafung wieder nach Ungarn einreisen dürfen, können wir unsere Großeltern besuchen und wir gehen durch die Straßen der Stadt. Woran ich mich - inzwischen Grundschülerin -  erinnern kann, dass mir mein Großvater mit einem verschmitzten Lächeln erzählt, dass dieser ganz besondere Baum in einem Park steht, der denselben Namen trägt wie ich: *Erzsébet* Garten. Vielleicht auch nur aus diesem Grund habe ich den Mammutbaum dort nicht vergessen. Inzwischen trägt er vielleicht 2 mal 56 Jahre in seinen Jahresringen und ist eine stattliche Erscheinung. Diese Baumart stammt aus Nordamerika, manche Exemplare können im Alter an 56 mal 56 Jahre herankommen, wenn sie günstige Bedingungen vorfinden. Mit so etwas wie Elefantenfüßen steht dieser Gigant da.


Viel ist rund um ihn herum an großen Veränderungen passiert.
Ganz in der Nähe wurde der Eiserne Vorhang geöffnet, stillschweigend. Bald danach fiel die Berliner Mauer. Wenn wir jetzt über die Grenze in meine Geburtstadt fahren, gibt es keine Balken mehr, wir können ungehindert passieren.

Unser Ausflug findet hier seinen kraftvollen Anker. Wir drei, meine Eltern und ich staunen über die wundersamen Wege, die sich im Leben ergeben, über schicksalshafte Wendungen, wo sich eins ins andere fügt, als wäre alles Teil eines großen Planes. 

Vor etwa 15 Jahren brachte ich einen, in einer Plastikfiole verpackten Mammutbaumkeimling aus dem Shop des Muir Woods Nationalparks nördlich von San Francisco in meinem Rucksack mit nach Hause. Einige Jahre war nicht klar, ob er es schaffen würde, nach dreimaligem Umsetzen hat er sich heimisch gemacht, wächst bei uns im Garten und umspannt für mich symbolisch Kreise meines Lebens.





Dieser hier ist *mein erster* Mammutbaum, sowie es einen ersten Schultag, eine erste Liebe und einen ersten Kuss im Leben gibt. Ich spüre seine tief verwurzelte Kraft und dass über Grenzen hinweg verbunden ist, was zusammengehört.

    

Samstag, 3. November 2012

Ein kleiner Ausschnitt...

Ein kleiner Blick in den Garten: Das war´s vor ein paar Tagen, heute sieht es schon wieder anders aus. Rosa und pink verstecken sich, gelb-orange-rot-braun und auch noch grün, plötzlich harmoniert hier alles, ohne dass wir etwas dazu tun müssen. Und: Ich habe einen Blickwinkel gefunden, von dem aus das riesige Loch mit der Baustelle dahinter nicht sichtbar ist. Ein paar Schritte vor und da klafft es, weil am Nachbargrundstück zu tief abgegraben wurde und das Bachbett komplett abgerutscht ist. Ein gutes Beispiel dafür, wie man mit Fotos spielen kann. Ein kleiner Ausschnitt der Wirklichkeit und alles passt.



"Späte Rosen im Garten lassen den Winter noch warten" (Volksmund)

In unserem Garten könnte man sich auf diesen Spruch verlassen. Die Rosen haben noch mal einen kräftigen Anlauf genommen, aber es geht nicht viel weiter. Bis eine Knospe aufgeht dauert es Tage. Andererseits kann man sie lange bewundern, die Farben bleiben über Tage intensiv und verblassen nicht. Was im Frühjahr oft zu schnell geht, hat jetzt alle Zeit der Welt. Naja, bis die ersten Eiskristalle das Wachstum stoppen. Bis dahin Freude.



Neben den Knospen reife Hagebutten. So eine Vielfalt gibt es nur jetzt und sie erscheint so kostbar, morgen schon vielleicht vergangen. 
Ein Streifen Licht am Horizont, gerade eben kommt die Sonne nach einem Nebeltag zum Vorschein, bevor sie bald unter dem Horizont versinkt. Das hat Methode im November und langsam gewöhne ich mich daran.




   

 

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Ahnungsvoll

Kaum kommt jetzt die Sonne zum Vorschein, beginnt das Wasser alles rundum intensiv zu spiegeln. Es sieht fast so aus, als ob all die Farben und Formen herausquellen würden. So lebendig erscheint alles auf seiner Oberfläche. 
Die tiefstehende Sonne an der Wende zur Jahreszeit, die alles maximal reduziert, ruft einen Tanz hervor. Alles wirkt so satt und real, viel mehr als im Sommer, der Zeit der fahlen Farben. Und es passt so gut zu den Festen, die mit der Welt hinter dem Schleier, zu der wir nur teilweise Zutritt bekommen, zusammenhängen. Nicht grau und tot, sondern tiefgründig und weit, so weit, dass wir es nicht oder nur teilweise ahnungsvoll fassen können.
Schnell verändert sich jetzt die Welt in unseren Breiten, wir müssen uns anpassen und das gelingt langsamer oder schneller, je nach Einstellung. 
Ich brauche immer ein bisschen Zeit. Allerheiligen, Halloween und Samhain, ein Anstreifen an die Welt hinter der Oberfläche dieses Lebens. 

Tief? Weit? Wir sehen es in der Natur: Faszinierend, diese Kraft des Lebens, gerade weil es regelmäßig einer Wandlung unterliegt.




Das Foto ist von meinem Zweitblog, einem Fotoblog, auf dem fast täglich Bilder vom Schlosspark Laxenburg erscheinen. Dieser Landschaftspark in meiner unmittelbaren Nähe ist für mich Naherholungsgebiet und Quelle der Inspiration. Zum 2. Bloggeburtstag morgen sind es etwa 600 Posts und ebensoviele Fotos, die veröffentlicht sind. Es macht immer noch Freude und immer noch springen die Motive vor die Kamera. Besonders jetzt im Herbst.

Montag, 29. Oktober 2012

Mit der Macht des Bewusst-Seins

Wirbelsturm Sandy steuert auf den Großraum von New York zu, die Stadt ist im Ausnahmezustand. In den Stunden der kommenden Nacht bangen Millionen Menschen und wissen nicht, was sie erwartet.

Nicht erst seit Versuchen von Dr.Masaru Emoto wissen wir, wieviel Menschen mithilfe des Geistes und der Meditation bewirken können. Alle von euch, die sich davon angesprochen fühlen, lade ich ein zu visualisieren, dass sich der Sturm verlangsamt, Ruhe in der Region einkehrt und alle Betroffenen in Sicherheit sind. Das Foto kann dabei helfen, leichter von den schrecklichen Bildern des Sturms wegzukommen und den Fokus auf das Gewünschte zu lenken. Wir senden liebevolle Gedanken über den großen Teich...

Absicht lenkt Energie. Liebevolle Gedanken haben Macht.




    

     

Sonntag, 28. Oktober 2012

Sonntagsspaziergang

Im Zuge von Recherchen in meinen Fotoarchiven für ein Familienfest stieß ich auf dieses Bild und war ganz aus dem Häuschen. Hier seht ihr das erste Dokument: Schon im Volksschulalter Bäume umarmt (ganz großes Smile)! 

Heute wenig Text, Zeit für den Sonntagsspaziergang!




     

Freitag, 26. Oktober 2012

Ein Moment der Reife

Drei Nächte und zwei Tage fast am Stück durchgeschlafen. Ein Virus legte meinen Körper flach und alle Termine mussten abgesagt werden. Von jetzt auf heute. Sogar zum ärgern darüber zu schwach.


               Reifer, am Baum aufgeplatzter Granatapfel (Zakynthos)

Nachdem das Fieber abgeklungen und die Kräfte wiedergekehrt sind, könnte alles seinen gewohnten Gang nehmen. Aber etwas hat sich verändert. Es ist mehr Ruhe da, ich schlage mir mein Schienbein nicht mehr am Bettgestell an, weil ich schon wieder so schnell um die Ecke sause, um drei Sachen gleichzeitig zu erledigen und auch die Türen sind breit genug für die Ellbogen, ich bin entspannt. 
Ein paar Tage später tut sich etwas auf, das ich seit Jahren mit mir herumtrage, etwas ist gereift, ohne mein bewusstes Zutun in diesem Moment, ohne Kämpfe, ohne Für und Wider, ohne Denken im Kreis, ohne Anstrengung. 

Die richtige Zeit ist plötzlich da, eine neue Zuversicht hat sich eingestellt, ein neuer Weg rollt sich vor meinen Füßen auf. Ich hatte nicht aufgegeben, aber auf manches vergessen, weil es an sichtbaren Ankern gemangelt hatte. Der Weg war immer schon da, hab nur sehr selten hingesehen. Um die Ecke gerannt und mich angeschlagen und trotzdem nicht hingeschaut, weil ich dachte, etwas zu versäumen...

"Man entdeckt keine Erdteile ohne den Mut, alle Küsten aus den Augen zu verlieren"
                                                                                                                  (André Gide)

Ich entdecke gerade die besonnene Langsamkeit und möchte sie nie mehr hergeben...

    



Sonntag, 21. Oktober 2012

Zartlila über braun


Die Zeit der Herbstzeitlosen ist fast schon wieder vorbei. Bei uns wachsen sie im September in den Wiesen, versteckt zwischen den kräftigen spätsommerlichen Halmen der Gräser und anderer Kräuter.



Hier ein gänzlich anderes Bild, das entsteht, wenn es auf einer griechischen Insel, wie hier auf Zakynthos wochenlang nicht regnet und es dann im September mal an drei hintereinander folgenden Tagen für eine kurze Zeit einen ordentlichen Guss vom Himmel macht.



Unterwegs zu einer alten Klosteranlage (Panagia Skopiotisa) oben auf dem Berg sehen wir diese anmutigen Herbstblumen an manchen Stellen flächendeckend auf dem Weg wachsen und blühen. Dazwischen keimt allerlei anderes Kraut. Es genügt ein bisschen Regen und alles ist grün, fast wie bei uns im Frühling. Und auf eine Art bedeutet das Ende des Sommers für diese Region, obwohl auch hier der Winter einkehren wird, trotzdem auch wieder einen kleinen Neubeginn für Leben. Die große Durststrecke ist vorbei, die Hitze, die dem Wachstum Hemmnisse auferlegt hat, ist gebrochen. Mit den ersten Regentropfen schießen Pflanzen aus dem Boden und nützen ihre Chance. Wenn der Winter mild verläuft werden sie es weit bringen.
Zakynthos liegt nicht sonderlich weit von uns entfernt und doch präsentiert sich hier eine gänzlich andere Welt, ein anderer Lebensrhythmus ist möglich. Wir am Rande der Alpen lebend stellen uns auf eine scharfe Zäsur ein und ich muss sagen, dass mich dieser Umstand wenig begeistert. Wie jedes Jahr übrigens.

Nun, bei uns wird über einige Zeit draußen nicht viel blühen können, aber *wir* waren das letzte halbe Jahr schlau und vor Allem emsig und haben viele Bilder zusammengetragen und manche finden hier Eingang, weil sie erinnern, gute Gefühle auslösen und manchmal fröhlich machen, wie diese kleinen, über den Weg schwebenden lila *Elfenkinder*. 

     

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