Mittwoch, 21. Dezember 2011

In der Weite der Dunkelheit

Letzte Strahlen der untergehenden Sonne zur Sonnenwende.
Diese Stunden ziehen uns in die lange Nacht. Die Zeit ist gut, um zu fühlen was uns wirklich wichtig ist, als ob das in dieser Zeit leicht fallen könnte!

Ganz schwer fällt mir der Absprung von der Geschäftigkeit und den selbst auferlegten Verpflichtungen.

Gestern Abend auf einem untertags vertrauten Wanderweg. So dunkel, dass wir den Verlauf zwischen den Baumstämmen eher erahnen als sehen können. Wir gehen still. Alles im näheren Umkreis verschwindet in der Schwärze der mondlosen Nacht. Wir müssen uns auf einen Bereich etwa 50 Meter vor uns konzentrieren, sonst würden wir das dunkelgraue Band des Weges aus den Augen verlieren. Plötzlich geht der Blick in den Himmel, zwischen den Baumkronen weitet sich die Wahrnehmung. Alles was rundherum an kleinen Frustrationen und Stress da war weicht einem Gefühl von Aufgehobensein in einer Welt, die verlässlich weiteratmet.



Die kalte Luft beißt in meine Wangen und Knie, innerlich ist mir trotzdem ganz warm. Alles da draußen wirkt zurückgezogen, vordergründig leblos. Doch ich spüre einen Hauch Vertrautheit in der Dunkelheit. Augen, Nase, Ohren haben nicht viel zu tun. In meinem Herzen kommt vielleicht gerade deswegen die Botschaft mit aller Wucht an: Innehalten, hinein horchen. Wir bleiben stehen. Sehr, sehr weit in der Ferne leises Rauschen und da und dort ein vielfach gebrochenes Licht. Wir stehen zwischen den hohen Stämmen, angekommen bei uns selbst. In der Dunkelheit verbinden sich Himmel und Erde.


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