Dienstag, 24. Mai 2011

Blau, pink und violett

Kleine Schönheiten, deren Blüten oder Blätter verzaubern.
Wildblumen kennt man in der Regel, wenn man regelmäßig in der freien Natur zu Fuß unterwegs ist. Mir ging es lange Zeit so, dass ich mich an ihnen erfreute, aber ihre Namen nicht immer wusste. Im Urlaub, wo alles unterwegs irgendwie besonders erscheint, schaute ich immer mal genauer hin und mache mich auf die Suche nach der Identität der "Gemeinen", denn so heißt der erste Teil ihres Namens häufig, sind sie doch oft all-gemein verbreitet. Ob häufig oder selten zu finden, jede für sich hat ihre ganz besonderen und einzigartigen Merkmale.
Von meinem letzten Irlandaufenthalt bin ich mit sehr, sehr vielen Fotos zurückgekehrt und möchte euch hier ab und zu einige davon thematisch sortiert zeigen, damit sie nicht nur im Archiv vor sich hin schimmeln. Einen kleinen Schönheitsfehler hat die Sache allerdings, denn es war während der ganzen Woche stürmisch bis sehr windig. Wenn dann noch die Sonne fehlte, muss man sich da und dort die Schärfe dazudenken.


Das fleischfressende Gemeine Fettkraut (Piguicula vulgaris)
Gefunden im Gleninchiquin Park, Beara, im Südwesten von Irland

Bei dieser kleinen Pflanze, die Blattrosette ist nicht mal handtellergroß, konzentrierte ich mich mit der Schärfe auf die Blüte, noch nicht ahnend, dass gerade die Blätter über besondere Eigenschaften verfügen. Sie locken mit ihrem Glanz kleine Insekten an, halten sie mit einem klebrigen Sekret und verdauen sie schließlich, indem sich das betroffene Blatt langsam einrollt. Obwohl die Blüte wirklich sehr hübsch ist, fiel mir diese Blume wegen ihrer grellen Blattrosette auf, die direkt am Boden sitzt.


Stinkender Storchschnabel (Geranium robertianum)
Gefunden auf der nördlichen Küstenstraße von Beara, im Südwesten von Irland . Diese Art fällt eher durch ihre in die Breite wuchernden Blätter als durch die Blüten auf.

Diese zarte und anmutige Geranie gehörte vermutlich zu den ersten ihrer Art, die in Gärten kultiviert wurden, da sie als Heilpflanze gegen vielerlei Leiden Verwendung fand. Wunderschön hier das Farbspiel der Blätter.


Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis floscuculi)
Gefunden auf einer Wiese in Bantry House and Gardens im Südwesten von Irland

Manchmal scheinen diese Blumen über dem grün zu schweben, ihre hohen Stängel tragen sie ins oberste Stockwerk der feuchten, moorigen Wiesen, wo sie sich wohlfühlen. Schmetterlinge lieben sie ihres süßen Nektars wegen und tanzen mit ihnen im Wind.


Irische Sumpforchidee (Dactylorhiza occidentalis subs kerryensis)
Gefunden auf den Dünen bei Derrynane House, Kerry, Irland und auch schon anderswo. Sie ist hier wirklich häufig anzutreffen.

Alle diese Blumen blühen jetzt im Frühjahr und im Frühsommer, Digitalis und die Gelbe Sumpfiris waren noch nicht aufgeblüht, es fehlte aber nicht mehr viel. In ein paar Wochen werden sie an vielen Stellen das Bild im Südwesten Irlands beherrschen, denn sie kommen dort sehr häufig vor. Vielleicht poste ich ein anderes mal über sie.

Sie alle gehören unverwechselbar in die dortigen Landschaftsbilder. Bei uns gibt es andere Schönheiten, manche Blumen finden sich allerdings hier wie dort in Abwandlungen. Schön, denn ich schaue jetzt auch hier zu Hause oft genauer hin.



1 Kommentar:

  1. Tolle Bilder hast Du aus Irland mitgebracht. Die Kuckuckslichtnelke wächst sogar bei uns im Garten - an feuchten Stellen versteht sich.

    lg kathrin

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